Weihnachtsgebäck aus verschiedenen Ländern
Die Vorweihnachtszeit und die Zeit zwischen den Jahren eignet sich hervorragend dazu, um kleinere und größere Backprojekte in Angriff zu nehmen. Neben den üblichen Weihnachtsplätzchen (oder auch Keksen, Plätzle, Guetzli, Guetsle, Brötle oder Pappele – je nachdem, aus welcher Gegend der Sprecher kommt) sind es vor allem aufwendigere Rezepte mit Trockenobst und intensiven Gewürzen (wie Zimt oder Anis), welche die Weihnachtsbäckerei dominieren. Ein paar weihnachtliche Leckereien aus dem europäischen Raum haben wir für diesen Blogbeitrag gesammelt und ausprobiert :)
Elisenlebkuchen (Deutschland)
Das Besondere an Elisenlebkuchen ist, dass sie kein oder nur wenig Mehl enthalten. Stattdessen kommen Nüsse zum Einsatz. In unserem Rezept sind es gemahlene und gehackte Mandeln, aber je nach Geschmack können Sie auch Haselnüsse oder Walnüsse verwenden.
Den Namen sollen die Lebkuchen der Legende nach von Elisabeth, der Tochter eines Nürnberger Lebkuchen-Bäckers, bekommen haben. Als sie schwer erkrankt war und kein Arzt ihr helfen konnte, soll ihr Vater für sie einen Lebkuchen aus den hochwertigsten Zutaten, wie orientalischen Gewürzen, und ohne Mehl gebacken haben. Das Mädchen sei dank dieser speziellen Medizin wieder genesen. Wie gesund Elisenlebkuchen sind, wollen wir nicht bewerten, sie sind auf jeden Fall sehr lecker :)
Zutaten:
- 300 g gemahlene Mandeln
- 200 g gehackte Mandeln
- 6 Eier
- 200 g brauner Zucker
- 2 EL Honig
- je 100 g Zitronat und Orangeat
- 1 TL Lebkuchengewürz
- 2 TL Zimt
- 1 EL Kakao
- 1 Prise Salz
- Oblaten (Ø 70 mm)
- Zartbitter-Kuvertüre
- Puderzucker
Zubereitung:
- Orangeat und Zitronat fein hacken, das klappt am besten mithilfe eines passenden Küchengeräts (Küchenhäcksler), da beides gerne an Fingern und Messer festklebt.
- Die Eier und den Zucker mit dem Rührgerät schaumig rühren.
- Nach und nach die anderen Zutaten unterrühren und den Teig über Nacht bei Zimmertemperatur ruhen lassen, damit die Gewürze ihr Aroma entfalten können.
- Mit einem nassen Messer auf die Oblaten streichen.
- Lebkuchen bei 170 °C Ober- und Unterhitze für 25 Minuten backen.
- Abkühlen lassen und mit Schoko-Kuvertüre oder Zuckerguss bestreichen.
Kletzenbrot (Österreich)
Trockenfrüchte gehören einfach zum Winter. Um auch außerhalb der Erntezeit und in der kalten Jahreszeit ausreichend Früchte zur Verfügung zu haben, hat der Mensch schon früh angefangen, Früchte zu trocknen, um sie haltbarer zu machen. Als Fruchtbarkeitssymbol wird das Kletzenbrot traditionell Ende November oder Ende Dezember gebacken.
Zutaten:
- 250 g getrocknete Birnen (Kletzen)
- 100 g getrocknete Pflaumen
- 100 g Rosinen
- 200 g getrocknete Feigen
- 30 g Orangeat
- 30 g Zitronat
- 125 ml Rum (oder als alkoholfreie Variante: 125 ml Kochwasser der Trockenbirnen mit ein wenig Orangensaft gemischt)
- jeweils 1 Prise Anis, Muskatnuss, Gewürznelken (gemahlen), Zimt
- ½ Pk. Hefe (frisch) oder wahlweise die entsprechende Menge an Trockenhefe
- 5 EL warmes Wasser
- 30 g Zucker
- 1 Eigelb
- 80 g Butter
- 250 g Roggenmehl
- 30 g Haselnüsse (grob gehackt)
- 1 Eigelb und etwas Milch zum Bestreichen
Zubereitung:
- Die Trockenbirnen in 600 ml Wasser kurz aufkochen und dann bei niedriger Temperatur ca. 45 Minuten köcheln lassen. Birnen abseihen und ungefähr 125 ml Kochwasser übrig behalten. Das Trockenobst (Birnen, Pflaumen, Feigen sowie Orangeat und Zitronat) mit ein wenig Mehl mischen und dann in kleine Stücke schneiden. In eine Schüssel füllen und Rosinen hinzufügen. Nun mit Rum oder der alkoholfreien Alternative tränken und über Nacht ziehen lassen.
- Ofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen.
- Hefe in dem warmen Wasser auflösen. Butter, Zucker und Eigelb in einer großen Schüssel schaumig rühren. Mehl, Hefe und Nüsse zugeben. Früchtemasse untermischen und zu einem festen Teig kneten. Diesen Teig 30 Minuten ruhen lassen.
- Entweder einen großen Laib oder mehrere kleine Laibe formen und mit der Eigelb-Milch-Mischung bestreichen.
- Das Kletzenbrot für ca. 40 Minuten backen.
Serinakaker (Norwegische Butterkekse)
Zutaten für 40 Stück:
- 300 g Mehl
- 1 EL Backpulver
- 200 g kalte Butter
- 125 g Puderzucker
- 2 EL Vanillezucker
- 1 Ei
- 1 Eiweiß
- Zuckerstreusel
Zubereitung:
- Mehl, Backpulver und eine Prise Salz mischen. Kalte Butter in kleine Stücke schneiden und hinzugeben. Mehlmischung und Butter zwischen den Fingerspitzen reiben, bis Krümel bzw. Streusel entstehen. Puderzucker und Vanillezucker untermischen. Das Ei hinzufügen und alle Zutaten verrühren, bis ein Teig entsteht.
- Teig in einer Schüssel oder Tüte für ca. 1 Stunde im Kühlschrank kühlen.
- Ofen auf 180 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und in ca. 40 gleichgroße Kugeln rollen. Kugeln auf 2 Backbleche verteilen und mit einer Gabel eindrücken. Mit Eiweiß bestreichen, Streusel oder Hagelzucker aufbringen und für 10 Minuten backen.
Lusikkaleivät (Finnische Löffelplätzchen)
Zutaten für 30 Stück:
- 200 g Butter
- 125 g Zucker
- 2 TL Vanillezucker
- 300 g Mehl
- 1 TL Natron
- Marmelade für die Füllung
- Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung:
- Ofen auf 195 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen und 2 Backbleche mit Backpapier auslegen.
- Butter in einem Topf erhitzen und bei kleiner Hitze ca. 10 Minuten köcheln. (Sobald der Schaum sich absetzt und die Butter sich braun verfärbt, vom Herd nehmen.) Zerlassene Butter in eine Schüssel geben, Zucker zufügen und verrühren. Jetzt Mehl, Natron und Vanillezucker unterrühren, bis ein glatter Teig entsteht.
- Den Teig mit einem Teelöffel portionsweise in Form bringen. Hierzu eine kleine Menge Teig in die Löffelrundung drücken und mit der Handfläche andrücken. Mit der Wölbung nach oben auf das Backblech legen. Kekse für 10 bis 12 Minuten goldgelb backen.
- Abkühlen lassen und einen Klecks Marmelade auf die Flache Seite eines Kekses auftragen und einen weiteren Keks auf die Marmeladenseite drücken. Danach mit Puderzucker bestäuben.
Panettone (Italien)
Panettone ist der typische italienische Weihnachtskuchen mit Rosinen und kandierten Früchten (wobei es unzählige Varianten gibt) auf Basis von Hefe- oder Sauerteig.
Auch um seine Entstehung ranken sich Legenden: Einer zufolge wurde er von einem Küchenjungen namens Toni erfunden, der aus Resten einen Kuchen gebacken hatte. Als der eigentlich für das Bankett gedachte Nachtisch des Küchenchefs verbrannte, wurde Tonis Restekuchen serviert und stieß auf Begeisterung. Nach dem Namen gefragt, antwortete Tonis Chef, es hieße „Pan de Toni“ (Tonis Brot).
Vielleicht geht der Panettone auch auf eine schon im Mittelalter verbreitete Tradition zurück, um Weihnachten ein besonderes Brot zu backen, das der Hausherr unter den Gästen aufteilte und eine Scheibe für das kommende Jahr als Symbol für das Fortbestehen beiseitelegte. Noch heute wird in manchen italienischen Haushalten ein Stück Panettone bis zum 3. Februar, dem Tag des Hl. Blasius, aufbewahrt.
Wir haben für euch ein Rezept für Mini-Panettoni mit Schokolade statt Orangeat und Zitronat (das bei Kindern oft nicht so gut ankommt) ausgesucht, die sich auch prima als kleine Geschenke oder Mitgebsel eignen :)
Zutaten:
- 500 g Mehl
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 100 g Zucker
- 150 ml Milch (1,5% Fett)
- 100 g Butter
- 2 Eier
- ½ TL Salz
- geraspelte Schale einer Bio-Zitrone
- 100 g gehackte Schokolade oder Schokotropfen
- 100 g Rosinen
- 100 g gehackte MandelnBackpapier, Butter zum Einfetten, Soufflé- oder Muffinförmchen
Zubereitung:
- Milch erwärmen und Butter darin schmelzen lassen.
- Mehl und Trockenhefe in einer Schüssel gut vermischen.
- Zucker, Milch-Butter-Mischung, Eier und Salz hinzufügen und mit dem Rührgerät (Knethaken) etwa 5 Minuten glattrühren. Den Teig danach mit der Hand auf den Tisch schlagen (so wird er fluffiger). 15 Minuten gehen lassen.
- Die restlichen Zutaten mit der Hand einkneten.
- Die Förmchen einfetten (wir haben im Übrigen sogenannte Pfitzauf-Förmchen verwendet, aber außerhalb von Schwaben dürfte das eher unbekannt sein. Soufflé-Förmchen gehen ebenso gut. In Muffinförmchen werden die Panettoni etwas niedriger). Das Backpapier in etwa 10 cm hohe Streifen schneiden und in die Formen stellen. Jetzt den Teig einfüllen: In die Muffinförmchen passen ca. 40 g, in Pfitzauf-Förmchen ca. 80 g Teig.
- Den Teig mit einem Küchentuch abdecken und etwa 1 Stunde an einem warmen Ort ruhen lassen.
- Backofen auf 200 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen und dann die Förmchen in den Ofen stellen. Nach 10 Minuten ein Kreuz in die Oberfläche schneiden und weitere 15 bis 20 Minuten backen. Nach dem Abkühlen können Sie die Mini-Panettoni mit Puderzucker bestäuben.
Bûche de Noël (Frankreich)
In Frankreich kommt als Nachtisch zu Weihnachten traditionell eine Bûche de Noël auf den Tisch. Die mit Schokoladencreme gefüllte Biskuitroulade soll einem Baumstamm gleichen und steht symbolisch für das Weihnachtsholzscheit, das, zu Zeiten als es noch offene Feuerstellen gab, an Weihnachten verbrannt wurde.
Das Rezept für eine Bûche de Noël finden Sie hier:
Römerstraße 41a
6230 Brixlegg/Tirol
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