Schulhunde – Co-Pädagogen auf vier Pfoten
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Auf immer mehr Schulfluren wandern neben den Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften inzwischen auch Hunde von Klassenzimmer zu Klassenzimmer: Sie gehören zu der wachsenden Anzahl von Schulhunden, die in Deutschland ihre Frauchen und Herrchen zur Arbeit als Lehrerinnen und Lehrer begleiten. Ihre Anwesenheit im Unterricht soll sich positiv auf das Klassenklima, die Lernleistung, das Verantwortungsbewusstsein und auf die Einstellung zur Schule auswirken.
Was beachtet werden sollte, bevor die tierischen Co-Pädagogen ihren Dienst antreten dürfen und wie die Schüler von den Vierbeinern profitieren, erfahren Sie hier.
"Seitdem George da ist, ist der Unterricht irgendwie ruhiger."
(Schüler, Thomas-Mann Gymnasium (TMG) Stutensee)
"Der Unterricht ist einfach viel heiterer und entspannter."
(Schülerin, TMG)
"Ich war echt überrascht, dass sich das auf das Klima so positiv auswirkt."
(Silvia Anzt, stellvertretende Schulleitung, TMG)
Um welche pädagogische „Wunderwaffe“ es sich bei diesem so angepriesenen George handelt, zeigt dieser Filmbeitrag:
George ist also blond, hat dunkle Augen, vier Pfoten und verdient seine Brötchen als Schulhund an einem Gymnasium bei Karlsruhe.
Nachdem Hunde schon lange im Wach- und Schutzdienst, als Jagdhelfer, Mantrailer, Drogenspürhund, Schlitten-, Hüte- und Herdenschutzhund beschäftigt sind und vor einiger Zeit die Berufsfelder des Rettungs-, Therapie-, Assistenz- oder Blindenführhunds hinzukamen, öffnet sich ihnen seit einiger Zeit auch der Bereich der Pädagogik.
Häufig gestellte Fragen zu Schulhunden
Was ist ein Schulhund?
Schulhunde leben nicht in der Schule, sondern sind in der Regel ganz normale Familienhunde. In den Schuldienst gelangen sie durch ihre Besitzer/innen, die einen pädagogischen Berufshintergrund haben und sich den eigenen Hund aufgrund seines Wesens und einer guten Erziehung als Unterstützung bei der Arbeit mit den Schülern/innen im Sinner der tiergestützten Pädagogik vorstellen können.
Warum ein Schulhund?
Die Anwesenheit eines Schulhundes im Unterricht soll sich positiv auf das Klassenklima, die Lernleistung, die Entwicklung sozialer und emotionaler Kompetenzen sowie allgemein auf die Einstellung zur Schule auswirken. Der Hund übernimmt sozusagen eine psychologische, pädagogische und sozialintegrative Funktion. Dahinter stehen die Erkenntnisse der hunde- bzw. tiergestützten Pädagogik.
Welche Hunde eignen sich als Schulhunde?
Ausschlaggebend ist das Wesen des Hundes. Er sollte gut sozialisiert, menschenbezogen, kinderlieb, nicht ängstlich, gelassen und geduldig sein. Für den regelmäßigen Einsatz als Schulhund sollte der Hund die nötige soziale Reife haben, was je nach Hund ein bis drei Jahre dauern kann. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kommen Hunde verschiedenster Rassen (und natürlich auch Mischlinge!) als Schulhund in Frage; Hunde vom Züchter genauso wie Hunde aus dem Tierschutz.
Wie viele Schulhunde gibt es in Deutschland?
Auf der Seite des Portals Schulhundweb.de haben sich knapp 500 Pädagoginnen und Pädagogen mit Schulhund registriert (Stand: April 2022). Gelistet sind dort nur Personen, die sich verpflichtet haben, einen festgelegenen Satz an Weiter- und Fortbildungsstunden zur Tiergestützten Intervention oder Hundeverhalten vorzuweisen und weiterhin zu absolvieren. Insgesamt dürfte die Zahl aber weit höher liegen.
Wo werden die Hunde eingesetzt?
Besonders häufig werden Hunde an Grund- und Förderschulen eingesetzt. Dass sich die Vorteile nicht auf diese beschränken, stellen inzwischen auch immer mehr weiterführenden Schulen fest.
Wie wird ein Hund Schulhund?
Neben der Erfüllung der Grundvoraussetzungen ist eine gute Aus- und Weiterbildung von Hund und Halter wichtig. Inzwischen gibt es neben Begleit- und Therapiehundeausbildungen auch spezielle Schulhund-Ausbildungsmöglichkeiten. Über Schulhund-Arbeitskreise sind Fortbildungen möglich; mithilfe der wachsenden Zahl wissenschaftlicher Arbeiten zum Thema Schulhund und tiergestützter Intervention/Therapie können Sie Ihr theoretisches Wissen vertiefen.
Sie interessieren sich für die Schulhundausbildung? Dann werfen sie doch einen Blick in unsere Beitragsreihe "Ausbildung und Arbeit mit dem Schulhund: hundgestützte Intervention im Unterricht":
Bevor ein Schulhund seine Arbeit aufnehmen darf:
Möglicherweise spielen Sie beim Lesen dieses Beitrags mit dem Gedanken, Ihren Hund als Schulbegleitung einzusetzen. Bevor das möglich ist, müssen Sie (und Ihr Hund) noch ein paar Hürden nehmen:
1. Rahmenbedingungen abklären:
2. Hundehalterhaftpflichtvericherung:
Als Hundehalter sollten Sie eine Hundehalterhaftpflichtversicherung abgeschlossen haben. Erkundigen Sie sich dort unbedingt, ob Ihr Hund auch als Schulhund vollständig abgesichert ist. Sinnvoll ist es, zudem die gesetzliche Unfallversicherung zu informieren
3. Erlaubnis einholen:
Die Schulleitung ist die entscheidende Instanz, bei der Frage, ob Luna, Kira oder Rocky zum Schulhund werden darf. Sie sollte unbedingt vollkommen hinter dem Projekt stehen! Auf diesen Termin müssen Sie sich also perfekt vorbereiten, um alle Vorbehalte aus dem Weg zu räumen, und um mit Ihrer Kompetenz in Sachen Tiergestützter Pädagogik zu überzeugen.
Auch der Schulträger und das Schulamt sollten in Kenntnis gesetzt werden.
Ein ausformuliertes Konzept in dem Sie Informationen zur Hundegestützten Arbeit im Allgemeinen und im Speziellen zu Ihrer Arbeit mit dem Schulhund sowie der Verbindung zum Lehrplan darlegen, ist dabei sehr hilfreich. Auf dem Blog Grundschulschnüffler.de finden Sie weitere Infos zum Schulhund-Konzept.
4. Kollegium ins Boot holen:
Ohne die Akzeptanz der Kolleginnen und Kollegen werden Sie jedoch auch nicht froh. Versuchen Sie, jeden mit an Bord zu nehmen. Es kann nicht schaden, zu erwähnen, dass Studien dem Hundestreicheln eine blutdruck- und herzfrequenzsenkende Wirkung zusprechen.
5. Schülereltern informieren:
Schließlich müssen Sie noch die Schülereltern informieren, um auszuschließen, dass es in den „Hundeklassen“ Kinder mit Allergien gegen Hunde oder starken Hundephobien gibt. Manche Ängste und Vorbehalte können durch die Einhaltung klarer Regeln und der Wirkung eines Hundes auf die Schüler ausgeräumt werden.
Kein Kind ist dazu gezwungen mit dem Hund in Kontakt zu treten. Jede Annäherung ist freiwillig.
6. Bedenken ernst nehmen:
Bedenken Haken Sie im Kollegium und unter den Eltern nach, ob es weitere Bedenken gibt. Niemand soll sich übergangen fühlen, sonst könnte im Vorfeld eine schlechte Stimmung gegenüber dem Projekt entstehen.
Eine berechtigte Frage wäre z.B., ob die Kinder durch den Hund nicht vom Unterricht abgelenkt werden: Besonders in den ersten Stunden wird der Klassenzuwachs sicher die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Verschiedene Erfahrungsberichte zeigen aber, dass sich die Schüler schnell an den Hund gewöhnen und er zu einem normalen Teil des Unterrichts wird.
Auszug aus dem Erfahrungsbericht einer Lehrerin, die ihre Collie-Hündin seit eineinhalb Jahren als Schulhund einsetzt: Zum Thema Ablenkung
„kann ich aus der Erfahrung nun Folgendes berichten:
Klar gibt es Unterbrechungen. Aber weder ich noch die Kinder empfinden dies als störend. Es sind überwiegend kurze Augenblicke, dann widmen sich die Kinder wieder ihrer Arbeit. Zum Teil sind die Unterbrechungen sehr lustig, und wir lachen einfach mal herzlich miteinander über den Hund, der mit seinem Teddy im Maul in der Klasse steht und spielen will oder sich geräuschvoll seufzend im Korb niederlässt.“
(http://www.hunde.com/blog/2013/03/tiergestutzte-padagogik-das-schulhund-projekt/)
Diese und ähnliche Unterbrechungen durch den Hund sind nie auszuschließen, wirken sich aber überwiegend positiv auf die Klassenstimmung aus – ganz im Gegenteil zu den üblichen Unterrichtsstörungen, die zudem durch das obligatorische Ermahnen und Sanktionieren mehr Zeit in Anspruch nehmen.
7. Hygieneplan erstellen:
Noch so ein Bedenkenpunkt könnte die Gewährleistung der nötigen Hygiene sein.
Am besten haben Sie deshalb vorab einen Hygieneplan erstellt, mit der Schulleitung abgestimmt und beim zuständigen Gesundheitsamt eingereicht.
Neben der Sauberhaltung des Klassenzimmers und dem gründlichen Händewaschen vor den Mahlzeiten ist es besonders wichtig , dass der Hund selbst regelmäßig geimpft und entwurmt und auf Parasiten wie Flöhe, Zecken oder Milben untersucht wird.
8. Für eine gute Ausbildung des künftigen Schulhundes sorgen:
Für diesen Punkt ist ein wenig Selbstkritik nötig: Verfügt Ihr Hund über den nötigen Grundgehorsam, um als Schulhund eingesetzt werden zu können? Auch eine sehr gute Bindung zwischen Hund und Halter ist unabdingbar.
Um sich Sicherheit zu verschaffen und auch um Eltern und Schulleitung von Ihrer Kompetenz zu überzeugen, kann die Absolvierung eines Wesenstests und einer Begleit- oder Therapiehundeausbildung sinnvoll sein. Schulhund-Arbeitskreise bieten darüber hinaus häufig spezielle Fortbildungsmaßnahmen für hundegestützte Pädagogik an. Spezielle Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sind aber nicht nur wichtig, um den positiven Effekt auf den Lenrerfolg und die Lernatmosphäre zu verbessern: Eine gute Ausbildung hilft Ihnen auch Ihren Hund besser zu lesen und Stresssignale schnell zu bemerken!
9. Ist der eigene Hund als Schulhund geeignet?
Aber gute Erziehung allein reicht nicht: Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter. Dieser bestimmt, ob sich Ihr Hund überhaupt als Schulhund eignet. Im Grunde kommen Hunde jeder Rasse (und natürlich auch Mischlinge!) als Schulhund in Frage; Hunde vom Züchter genauso wie Hunde aus dem Tierschutz.
Sie müssen allerdings ein paar Voraussetzungen erfüllen: Ein guter Schulhund sollte gut sozialisiert, menschenbezogen, gelassen und geduldig sein, Kinder toll finden, aber nicht so toll, dass er in ihrer Gegenwart kaum zu bändigen ist.
Auch wenn die Schüler rücksichtsvoll sind, kann es im Klassenzimmer schon mal lauter zugehen. Ein Vierbeiner, der auf Lärm nicht so sensibel reagiert, kommt in der Schule gut klar. Wenn er dann noch mit spontanen Zuneigungbekunden umgehen kann, ist viel gewonnen :)
Ängstliche Hunde mit einer geringen Frustrationstoleranz sind in einer Schule nicht gut untergebracht.
10. Schule ist auch für den Hund Arbeit:
Achten Sie darauf, dass er charakterlich alles mitbringt, um auch Stresssituationen gut verarbeiten zu können.
Im Klassenzimmer sollten Sie für den Hund einen Platz bereitstellen, an den er sich zurückziehen kann und nicht von den Schülerinnen und Schülern gestört wird.
Besonders junge und ältere Hunde brauchen auch ihre Ruhezeiten. Wenn Sie einen vollen Tag ohne freie Zeit zwischen den Unterrichtsstunden haben, kann er vielleicht zeitweise im Lehrerzimmer oder im Schulsekretariat bleiben und ein Schläfchen halten. Oder er bekommt an solchen Tagen Urlaub und gönnt sich einen Ruhetag :)
Je nach Alter und Wesen unterscheidet sich das passende Arbeitszeitpensum von Hund zu Hund. Achten Sie unbedingt darauf, dass es ihm nicht zuviel wird! Häufiges Kratzen, Schlecken, Schütteln oder Gähnen können beispielsweisen auch Anzeichen für Stress sein.
Sie als Bezugsperson sollten in Unterrichtsstunden bei Ihrem Hund sein und ihm Sicherheit geben. So gern es vielleicht einige Ihrer Kolleginnen und Kollegen hätten: Der Hund ist kein Wunder-Lehrmittel, das man stundenweise leihen kann, um Klassenprobleme zu lösen!
Schulhund-Regeln
Um Ihrem Hund seine Arbeit als Schulhund zu erleichtern, ist es sinnvoll mit Ihren Schülern Regeln für den Umgang mit ihm zu vereinbaren. Diese Regeln können z.B. folgende Punkte beinhalten:
- Der Hund darf nur mit Ihrer Erlaubnis gefüttert werden.
- Beim Fressen und Trinken soll der Hund nicht gestört werden.
- Die Kinder versuchen möglichst leise zu sein und sich nicht zu schnell zu bewegen, wenn der Hund dabei ist.
- Die Kinder rufen den Hund nicht ständig mit Namen oder geben ihm Kommandos.
- An seinem Ruheplatz darf der Hund nicht gestört werden.
- Der Hund darf immer nur von einem Kind gestreichelt werden und entscheidet selbst wo er gerade sein möchte.
- Nach dem Streicheln waschen die Schülerinnen und Schüler sich die Hände.
Warum ein Schulhund?
Wenn Sie die relevanten Stellen informiert und alle Bedenken ausgeräumt haben, können Sie die Vorteile, die ein vierbeiniger Co-Pädagoge mit sich bringt, kennenlernen. Einige der Rollen, die ein Schulhund einnehmen kann, stellen wir Ihnen hier vor:1. Verantwortungs- und Selbstbewusstseinscoach:
Ein Hund bringt auch Pflichten mit sich. Lassen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler altersgerecht daran teilhaben und stellen Sie Pläne mit verschiedenen Hundediensten (z.B. Hundedecke holen, bürsten, spielen, Wasser und Futter bereitstellen, Gassi gehen) auf. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, für ein anderes Lebewesen verantwortlich zu sein. Diese Verantwortung stärkt nicht zuletzt auch das Selbstbewusstsein!2. Respektvermittler:
Bevor der Hund das erste Mal mit dabei ist, müssen Sie den Kindern erklären, wie sie sich gegenüber dem Hund verhalten sollen: Weisen Sie die Kinder darauf hin, dass Hunde es nicht mögen, wenn sie sich streiten oder sehr laut sind.
Sie werden feststellen (müssen), dass Ihre Schülerinnen und Schüler sich viel mehr Mühe geben, die Nerven des Hunds zu schonen als Ihre ;-)
Sind die Schülerinnen und Schüler doch einmal zu laut oder verhalten sich aggressiv, werden sich die meisten Hunde (v.a. gut ausgebildete Schulhunde) vom Unruheherd zurückziehen und den Kindern auf ihre nicht vorwurfsvolle oder strafende Art deutlich machen, dass ihr Verhalten in diesem Moment (nicht nur für den Hund) inakzeptabel ist.
An seinem Platz und beim Fressen dürfen die Schülerinnen und Schüler den Hund nicht stören. Kommandos und Futter sollten sie ihm nur mit Ihrer Erlaubnis geben, wenn sie nicht möchten, dass der Hund zum unerzogenen Moppelchen wird. Durch schnelle Bewegungen kann sich der Hund erschrecken, das wollen die Kinder sicher vermeiden und verzichten deshalb auf Rennen im Klassenzimmer. Sie werden feststellen, dass Sie Ihre Klasse kaum zur Einhaltung der Regeln ermahnen müssen – das übernehmen die Kinder schnell selbst! Die Tiere bringen also die guten Seiten der Schülerinnen und Schülern zu Tage, sorgen für mehr Respekt untereinander und fördern dadurch die Sozialkompetenz.
3. Konzentrationstrainer:
Viele Schulhundebesitzer beobachten, dass die Schüler konzentrierter bei der Arbeit sind und sprechen dem Einsatz von Tieren auch eine Verbesserung des Lernverhaltens und der Lernmotivation zu.
Skeptiker lassen sich vielleicht von einer an der State University New York durchgeführten Studie überzeugen: Das Forschungsteam konnte nachweisen, dass Kinder in Gegenwart eines Hundes bei Gedächtnisübungen konzentrierter und nicht abgelenkter waren.
4. Integrationshelfer:
Durch das Interesse am Schulhund haben die Kinder ein gemeinsames Gesprächsthema und kommen leicht miteinander in Kontakt. Auch Schülerinnen und Schüler, die sich schwertun auf andere Kinder zuzugehen, haben kaum Probleme, sich dem Hund gegenüber zu öffnen. Er ist sozusagen ein sozialer Katalysator. Dem Hund selbst ist es egal wie die Schülerinnen und Schüler aussehen, was sie anhaben oder woher sie kommen. Er nimmt jeden wie er ist.
5. Stressfresser und Seelentröster:
Schule ist oft stressig. Für Schülerinnen und Schüler wie für Lehrkräfte. Aber selbst in der miesesten Stimmung schafft es ein fröhlich auf uns zukommender Hund, die Welt wieder etwas entspannter zu sehen. Und wie oben beschrieben, konnte die Wissenschaft dem Hundestreicheln sogar eine messbare Senkung des Blutdrucks und der Herzfrequenz nachweisen.
Hunde sind auch wunderbare Trostspender. Nachdem man seine Probleme in das Fell gemurmelt hat, der Hund in seiner Rolle als treuer Vertrauter geduldig und verständnisvoll zugehört hat, ist alles schon ein wenig besser.
6. Stimmungsaufheller und Motivator:
Die meisten Kinder freuen sich auf die Schulhundestunden und sind motivierter. Die Tiere schaffen immer wieder aufs Neue positive Erlebnisse und eine angenehme Atmosphäre: Wenn aus dem Körbchen ein leises Schnarchen ertönt, macht sich schnell allgemeine Heiterkeit breit und die Schulsorgen treten in den Hintergrund. Schülerinnen und Schüler entwickeln dank des Hundes eine positivere Einstellung zur Schule.
7. Türöffner:
Ein Hund ist anders als Mitschüler oder Lehrerinnen und Lehrer immer unvoreingenommen und bewertet nicht. Dadurch begegnen ihm die Kinder auf einer ganz anderen Ebene und er kann zu verschlossenen oder schwierigen Schülerinnen und Schülern eine Zugangsmöglichkeit schaffen. Er ist der Vermittler: Bei Gesprächen, die sich zunächst um den Hund drehen, werden die Kinder langsam offener.
8. Lehrassistent:
Eigentlich ist ihre bloße Anwesenheit schon ausreichend, aber manche Schulhunde können noch mehr: Sie werden in den Fremdsprachenunterricht mit einbezogen oder apportieren und suchen Behälter mit Unterrichtsaufgaben.
Bei passenden Themen besuchen sie mit Ihnen z.B. den Biologieunterricht, wo die Klasse Verhalten und Körperbau beobachten kann und von Ihnen im Gespräch weitere Infos aus erster Hand erhält.
9. Leseförderung mit Hund:
Der Lesehund ist sozusagen eine spezialisierte Unterart des Schulhunds:
Besonders Kinder, die gerade erst dabei sind, Lesen zu lernen oder sich damit besonders schwertun, sollen von den aufmerksamen, aber nie kritisierenden Zuhörern profitieren und einen „tierischen“ Spaß am Lesen entwickeln.
Beobachtungen haben gezeigt, dass sich die Kinder komplett auf den Hund fokussieren, in der Lesesituation selbstbewusster sind und ihre Ängste vor dem Lesen vergessen. Sie lesen flüssiger und lauter. Einen Versuch ist es allemal wert!
Im Beitrag „Leseförderung mit Hund“ finden Sie weitere Infos zu diesem spannenden Thema!
10. Gutwetterfee fürs Klassenklima:
All die genannten Punkte – mehr Ruhe, Einhaltung von Regeln, konzentrierteres Arbeiten, weniger Streit und Ausgrenzung von einzelnen Mitschülern – sorgen zusammen automatisch für ein besseres, entspanntes Klassenklima.
Übrigens: Viele Schulhund-Halter stellen sich im Vorfeld auf große Bedenken und Ablehnung seitens der Eltern, Schulleitung, Kolleginnen und Kollegen ein und dürfen feststellen, dass – wenn das pädagogische Konzept gut durchdacht ist und Hund samt Halter gut geschult sind – das Interesse an einem solchen Projekt und die Zustimmung letztendlich überwiegt.
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