Tipps für ein sauberes Klassenzimmer
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Wenn Sie Ihre Schülerinnen und Schüler statt mit einem „Guten Morgen“ des Öfteren mit Fragen begrüßen, wie „Wer hat gerade Ordnungsdienst?“, „Habt ihr das Klassenzimmer als Müllhalde dekoriert?“ oder „Warum klebt da jetzt ein Butterbrot an meinem Schuh?“, helfen Ihnen die folgenden Ideen vielleicht ein bisschen weiter.
Auf die Frage mit dem Butterbrot haben wir allerdings auch keine konkrete Antwort ;-)
Sauberkeit im Klassenzimmer für eine positive Lehr- und Lernatmosphäre
Eigentlich könnte man sich ja denken, was kümmert es mich, wenn die Schülerinnen und Schüler es offensichtlich bevorzugen, vom eigenen Müll umgeben zu sein. So denken (glücklicherweise) aber nur Wenige. Die allermeisten kümmert der Zustand des Klassenzimmers sehr wohl:
- Schließlich müssen es ja nicht nur die Kinder, sondern auch Sie selbst darin aushalten. Ein vermülltes, miefiges Klassenzimmer mit ein paar halb heruntergerissenen Band-Postern kann die Freude am Unterrichten durchaus schmälern.
- Ähnlich dürfte es sich auch mit der Freude am Lernen verhalten – auch wenn es die Schülerinnen und Schüler vielleicht bestreiten.
- Sauber hinterlassene Klassenzimmer sind auch der Stimmung im Kollegium zuträglich: Wie Sie es von den Kolleginnen und Kollegen erwarten, für einen sauberen Klassenraum zu sorgen, erwarten diese dasselbe von Ihnen.
Leider ist der Zustand, in dem sich einige Schulen befinden, so schlecht, dass man die Schülerinnen und Schüler schon fast verstehen kann: Wenn der Putz von den Wänden bröselt, die Toiletten praktisch unbenutzbar sind und der Fußboden einer Fleckenlandschaft mit Löchern gleicht, fällt es schwer, respektvoll mit dieser Lernumgebung umzugehen.
Wie motivieren Sie Ihre Schülerinnen und Schüler, das Klassenzimmer sauber zu halten?
„Dafür gibt es doch die Putzkräfte“, lautet die nicht selten geäußerte Meinung von Schülerinnen und Schüler, wenn das Aufräumen des Klassenraums zur Sprache kommt. Anders als sie denken, ist das Reinigungspersonal aber nicht dafür da, hinter ihnen herzuräumen. In der Regel steht ihnen nur eine meist knapp bemessene Zeit zur Verfügung, um Böden und Oberflächen zu reinigen.
Viele Schulen sehen es als Teil ihres erzieherischen Auftrags an, den Kindern einen
- achtsamen Umgang mit ihrem Lernumfeld und den Gegenständen darin,
- eine Wertschätzung für die Arbeit des Reinigungspersonals sowie
- eine Eigenverantwortung für die Sauberhaltung des Klassenraums zu vermitteln.
Hier stellen wir Ihnen fünf Möglichkeiten vor, wie Sie Ihre Schülerinnen und Schüler zum Sauberhalten des Klassenzimmers motivieren können:
1. Ordnungsdienst:
Klassendienste erleichtern Ihnen die Organisation von regelmäßig anfallenden Aufgaben, die von der Klasse übernommen werden können. Dabei üben sich die Kinder im selbstständigen Handeln und dürfen Verantwortung für einen kleinen Bereich des Schulalltags übernehmen (lesen Sie mehr im Blog-Beitrag „So erleichtern Klassendienste den Schulalltag“).
So funktioniert‘s:
Meist teilen sich dabei zwei Kinder die Verantwortung für einen Aufgabenbereich, wie z. B. dem Ordnungs- oder Aufräumdienst. Der Ordnungsdienst kann z. B. zu festgelegten Zeiten den Klassenraum fegen (am besten in einer Pause, wenn der Raum leer ist), lüften, Mitschüler bitten, Müll richtig zu entsorgen oder herumliegenden Papiermüll aufzusammeln.
Das klappt natürlich nur, wenn auch die Mitschülerinnen und Mitschüler ihren Teil dazu beitragen, indem sie den eigenen Müll weitestgehend selbst entsorgen und die Arbeit des Ordnungsdiensts nicht absichtlich erschweren. Hervorragend absolvierte Klassendienste können natürlich auch belohnt werden – das sorgt für einen kleinen Motivationsschub :)
2. Jeder hält seinen Lernbereich sauber:
Besonders ältere Schülerinnen und Schüler sind oft nicht so leicht für einen Ordnungsdienst zu gewinnen. Alternativ kann jeder den Bereich sauber halten, der seinen Platz umgibt.
So funktioniert’s:
Nach hinten, nach vorn und an die Seiten reicht dieser Bereich bis zur Wand, am Gang sitzende Schülerinnen und Schüler sind bis zur Gangmitte zuständig.
Wichtigste Regel ist: Es ist egal, wer den Müll verursacht hat, jeder säubert seinen Bereich.
Wie diese Lösung im Detail aussehen kann, schildert Jochen Lüders auf seinem Lehrerblog jochenenglisch.de. Er plädiert auch für das Aufräumen zu Stundenbeginn.
Eine gute Idee: So unterrichtet man in einem sauberen Klassenzimmer und das Aufräumen fällt nicht dem immer zu früh kommenden Läuten zum Opfer.
3. „Schnipselsammlung“:
Diese Option ist sinnvoll, wenn gerade besonders viel auf dem Boden herumliegt. Oder wenn Sie kein dauerhaftes „Ordnungskonzept“ einführen können (z. B. im Fall von Vertretungsstunden) oder möchten (z. B. weil der Boden nur sehr selten verschmutzt ist).
So funktioniert’s:
Abhängig davon, wie vermüllt der Raum ist, legen Sie zu Stundenende (oder -beginn) fest, wie viele Papierschnipsel oder andere abfallwürdige Gegenstände die Schülerinnen und Schüler aufsammeln sollen. Bevor die Kinder das Klassenzimmer verlassen (oder sich auf ihren Platz setzen), werfen sie die eingesammelten Müllteile in den Abfalleimer.
So wird das Zimmer zwar nicht lupenrein sauber, aber eine deutliche Verbesserung ist allemal drin ;-)
4. Wettbewerb „Sauberes Klassenzimmer“:
Ein Wettbewerb macht das Ordnung halten für die Schülerinnen und Schüler deutlich attraktiver! Außerdem müssen sie, um zu gewinnen, als Klasse zusammenhalten und lernen Verantwortung für das „eigene“ Zimmer zu tragen.
Für diese Variante ist allerdings ein bisschen Überzeugungsarbeit gefragt: Sie benötigen den Rückhalt des Kollegiums, der Schulleitung und des Fördervereins der Schule. Da aber alle an schönen Klassenräumen interessiert sein dürften, sollte das nicht allzu schwer werden.
So funktioniert’s:
- Vorab werden die Kriterien, auf die die Jury achten soll, festgelegt (z. B. Sauberkeit von Boden, Tafel, Tischen, ordentliche Schränke, Garderobe).
- Überlegen Sie sich, über welchen Zeitraum der Wettbewerb laufen soll. Ein ganzes Schuljahr ist etwas lang, sodass das Ziel aus dem Blick geraten kann.
- Mit einer Tabelle, die den aktuellen Punktestand zeigt, kann man das vermeiden.
- Dann wird die Jury gewählt. Neben den Kolleginnen und Kollegen, Klassen- oder Schülersprechern bietet sich hier natürlich der Hausmeister oder das Reinigungspersonal an :)
- Die Kontrollen finden unangekündigt statt. Ein Punktesystem erleichtert eine objektive Bewertung.
- Und natürlich brauchen Sie auch Preise für die Gewinner. Wen Sie den Förderverein für die Idee gewinnen können, kann z. B. etwas Geld für die Klassenkasse in Aussicht gestellt werden.
5. Lehrerraumprinzip einführen:
Schulen, die auf Lehrerunterrichtszimmer umgestellt haben, haben weit seltener Probleme mit vermüllten Räumen und Vandalismus.
So funktioniert’s:
Um vom Klassen- auf ein Lehrerraumprinzip umzusatteln ist Planungszeit, Überzeugungsarbeit und v.a. eine dafür geeignete Raumsituation nötig. Wenn Sie sich für die Umsetzung eines Lehrerraumprinzips interessieren, schauen Sie doch in unseren Blogbeitrag „Vor- und Nachteile des Lehrerraumprinzips“.
Reinigungstipps fürs Klassenzimmer
Nicht immer ist es mit dem Aufheben von Papierschnipseln getan. Natürlich ist es weder Ihre noch die Aufgabe der Schülerinnen und Schüler, hartnäckigen Schmutz zu entfernen. Falls Sie aber mit Ihrer Klasse vielleicht vor den Ferien noch Zeit und Muße haben, den Klassenraum mal wieder strahlen zu lassen, finden Sie hier Gegenmaßnahmen für Verunreinigungen, die in Klassenzimmern besonders häufig auftreten:
-
Materialschränke aufräumen:
Das Aufräumen der Materialschränke klappt viel leichter, wenn Sie ein Foto des perfekt eingeräumten Schranks daneben anpinnen. So bringen die Schülerinnen und Schüler beim Einräumen nichts durcheinander und alles bleibt am richtigen Platz.
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Nützliche Utensilien:
Kehrschaufel und -besen, Einweghandschuhe, Müllbeutel, Küchenrolle und Katzenstreu (s. nächster Punkt) wenn möglich im Klassenraum vorrätig halten.
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Erbrochenes beseitigen:
Sollte es ein Kind, dem übel geworden ist, nicht bis zur Toilette schaffen, muss das Missgeschick schnell beseitigt werden, bevor weitere folgen. Am besten hilft dabei Katzenstreu. Die Flüssigkeit und der Geruch (!) werden dadurch gebunden und Sie können das Erbrochene einfach einkehren und entsorgen. Wir hoffen, Sie müssen diesen Tipp selten zu Rate ziehen …
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Kaugummi entfernen:
Ein festgeklebter Kaugummi auf dem Sofa in der Leseecke oder dem Liegeteppich ist genauso eklig wie schwer zu entfernen. Hier kann ein Vereisungsspray, wie es z. B. für Sportverletzungen genutzt wird, helfen. Der Kaugummi wird dadurch so hart, dass er sich leicht abrubbeln lässt.
Wenn Sie das Gröbste entfernen konnten, kann aber auch in der Schule immer vorhandenes Utensil helfen: der Radiergummi. Leichte Kaugummirückstände lassen sich damit einfach wegradieren. -
Kritzeleien auf Tischen entfernen:
Schülerinnen und Schüler verewigen sich gern auf ihren Tischen – auch wasserfeste Stifte wie Edding kommen dabei nicht selten zum Einsatz. Bei Tischen mit einer Beschichtung können Sie gute Ergebnisse mit verschiedenen Hausmittelchen erzielen, die man im Badezimmer finden kann: Haarspray, Nagellackentferner und Deo-Spray. Um sicherzugehen, dass die Oberfläche keinen Schaden nimmt, am besten das Mittel an einer kleinen Stelle testen.
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Aufkleber/Kleber entfernen:
In Klassenzimmern wird viel mit Klebefilm befestigt und auch der ein oder andere Aufkleber findet sich an Wand, Tisch oder Fensterrahmen. Hartnäckig klebender Tesafilm lässt sich gut durch Wärme, z. B. mit einem Föhn, lösen. Auch Fette, wie Butter oder Öl, können helfen, sind aber – na ja – fettig …
Klappt das nicht, hilft auch hier Nagellackentferner (wie gesagt, besser an einer Stelle vorab testen). Noch besser sind hier spezielle Etikettenentferner, die Sie im Baumarkt finden. -
Lüften:
Manchmal ist es auch nötig, das Klassenzimmer von „unsichtbaren Verunreinigungen“ zu befreien. Ein kurzes Stoßlüften wirkt dabei Wunder ;-) Wobei in den kälteren Monaten seit Corona eher Erfrierungen als Mief zu befürchten sind ...
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