Rückzugsräume
Das erfahren Sie in diesem Beitrag
Warum Rückzugsräume an Schulen immer wichtiger werden
Ihr Arbeitsplatz, die Schule, stellt sich zur Zeit einer ganzen Reihe von Anforderungen: Durch die Umstellung vieler Schulen auf einen ganztägigen Betrieb müssen ganz neue Bedürfnisse von Schülern wie Lehrenden berücksichtigt werden.
Gleichzeitig bringt der inklusive Unterricht weitere Herausforderungen mit sich, die auch die Räumlichkeiten und deren Ausstattung betreffen.
Umstrukturieren, Anbauen und Umbauen steht deshalb vielerorts auf der Agenda, denn es werden Mensen, Küchen, Cafeterien, Platz für Bewegungsangebote, Medienräume, teilbare Klassenzimmer und vieles mehr benötigt.
Der „dritte Pädagoge“ als Entspannungshelfer
Bei den Überlegungen zur Umgestaltung stehen meist die Lern- und Verpflegungsräume im Fokus der Planer.
Natürlich, ohne die geht es nicht.
Allerdings haben gerade in Ganztagsschulen auch Räume zum Nichtstun – oder zumindest zum „nichts schulisches tun“ – eine wichtige Funktion (und das gilt nicht nur für Ihre Schüler). Die Schule ist eben nicht nur Lern-, sondern immer mehr auch Lebensraum!
Um sich in der Schule wohlzufühlen, brauchen die Kinder und Jugendlichen Orte, um sich für Ruhe- und Freizeitphasen zurückzuziehen: für sich sein, Musik hören, lesen, einfach abschalten und sich in Ruhe mit den Freunden unterhalten (im Unterricht funken ja diese Lehrpersonen ständig dazwischen ;-) ).
Diese Bedürfnisse müssen ernst genommen werden: Für die individuelle Entwicklung braucht es Platz, um persönlichen Interessen, Neigungen und Hobbys nachgehen zu können. Durch den schulisch besetzten Nachmittag fehlt dafür an einer Ganztagsschule einfach die vorher frei nutzbare Zeit.
Wo die Zeit außerhalb der Schule knapp ist, kann ein entsprechend gestalteter Raum innerhalb der Schule die Situation verbessern: Der inzwischen schon sprichwörtliche „dritte Pädagoge“ ist nämlich auch ein guter Entspannungshelfer! In Kombination mit Bewegungsangeboten bleiben Ihre Schüler so während des Schultags konzentrierter und motivierter.
Rückzugsräume integrieren
Wenn also bei Ihnen in diesen Zeiten des Umbruchs Richtung Ganztagsbetrieb die Möglichkeit bestehen sollte, neue Räume zu planen, dann unbedingt mit den Kolleginnen und Kollegen über einen Rückzugs- bzw. Ruheraum nachdenken!
Da der Schulalltag aber leider viel zu selten ein Wunschkonzert ist und viele Ganztagsschulprojekte sehr schnell und möglichst „mittelsparend“ verwirklicht werden müssen, sind Alternativen zu separaten Rückzugsräumen gefragt.
Das ist mit den passenden Möbeln aber allemal möglich! Die Rückzugsbereiche werden dann sozusagen als Raum im Raum umgesetzt. Das funktioniert sogar in einem großzügig geschnittenen Klassenzimmer :)
Möbel für den Rückzugsraum
Folgende Kriterien sind für Rückzugsraummöbel sinnvoll:
1. Sichtschutz
Die Möbel sollten als Sichtschutz zum übrigen Raum dienen und deshalb eine gewisse Höhe aufweisen.
Das klappt z. B. mit Regalen, Stellwänden oder Sitzelementen mit hohen Rückenlehnen. Durch die Möbel kann der Rückzugsbereich in mehrere Separees aufgeteilt werden. Kleine Schülergruppen können dort unter sich bleiben.
2. Lärmschutz
Regale, die mit Büchern und anderen Materialien gefüllt sind, Sofaecken und Teppiche „schlucken“ den Schall und sorgen so nicht nur für eine angenehme Atmosphäre, sondern fungieren gleichzeitig als Lärmschutz.
3. Gestaltung
Gemütlich sollte es natürlich auch sein – eine Art Schüler-Lounge!
- In Rückzugsräumen, in denen die Schüler soziale Kontakte pflegen, spielen, malen, lesen oder Musik hören, unterstützen z. B. bequeme Sofas, Farben, Textilien, Bilder und Pflanzen das Entspannen.
- Für Ruheräume eignet sich eine reizarme Gestaltung mit hellen Farbtönen, Liegemöglichkeiten, indirektem Licht und vielleicht auch leiser Entspannungsmusik. Hier können sich z. B. Kinder, die mit längeren Konzentrationsphasen Schwierigkeiten haben, eine Auszeit nehmen. Auch für Schüler, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, stellt die Möglichkeit sich hinzulegen eine große Entlastung dar.
4. Flexible Möbel
Mit möglichst flexiblen Möbeln kann der Rückzugsbereich am besten auf die Raumsituation angepasst werden: Sofas mit mehreren Elementen, Hocker, Sitzsäcke und –kissen, Stellwände und anpassungsfähige Regale bieten viele unterschiedliche Stellmöglichkeiten.
5. Stauraum
Damit Bücher, Spiele, Mal- und Bastelutensilien ihren Platz haben, sind Möbel mit entsprechenden Abstellflächen, Schubkästen oder Boxen sinnvoll. So kann beispielsweise ein Rückzugsraum auch mit der Schulbibliothek kombiniert werden.
6. Brandschutz
Wenn Polstermöbel in Schulräumen aufgestellt werden, sollten auch deren Brandschutzeigenschaften im Blick gehalten werden. Schwer entflammbare Möbel haben dabei viele Vorteile.
Da die Rückzugsbereiche nicht ständig beaufsichtigt werden können, ist es sinnvoll, Rückzugsraumregeln aufzustellen. Die meisten kennen das ja schon von den Klassenregeln. Besonders für Ruheräume sind Verhaltensrichtlinien für die Schüler wichtig.
Noch sind Rückzugsräume an Schulen selten. Ihre Einrichtung wird noch häufig als Luxus angesehen, den man sich aufgrund der häufigen Raumknappheit nicht leistet.Das Bedürfnis der Schüler nach Kommunikations-, Ruhe- und Entspannungsbereichen sollte jedoch nicht vernachlässigt werden!
Wie sollen die Schüler sonst über den gesamten Schultag motiviert und leistungsfähig bleiben? Hier wäre ein Umdenken wichtig.Vielleicht sind die Zeiten mit der Schülertoilette als einzigem Rückzugsraum dann bald Vergangenheit und die Schulen können sich neuen Herausforderungen – wie z. B. gut ausgestatteten Arbeitsplätzen und Rückzugsräumen für das Lehrerkollegium – widmen.
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