Im Betzold-Blog befasse ich mich vor allem mit Themen rund um die KiTa. Von Spielideen über Bastelanleitungen bis zum rückengerechten Arbeiten möchte ich helfen, den KiTa-Alltag zu erleichtern.
Wenn Ihnen Themen fehlen oder besonders interessieren, schreiben Sie doch gerne Ihre Vorschläge:
Ohne Rückenschmerzen durch den Kita-Alltag
Schritt für Schritt zu einem ergonomischen Berufsalltag
Kennen Sie das: Es zwickt und zieht in der Lendengegend, die Schultern fühlen sich verspannt und verhärtet an und Sie haben das Gefühl, dass sich bei jeder Bewegung Ihr Rücken beklagt? Dann geht es Ihnen wie vielen anderen Erzieherinnen und Erziehern. Denn während im Kindergarten vor allem das Wohl der Kinder im Vordergrund steht, wird die Gesundheit der Beschäftigten häufig vernachlässigt. Dabei ist gerade hier eine geeignete ergonomische Ausstattung besonders wichtig. Wir zeigen Ihnen, was Sie gegen Beschwerden tun können:
Welchen Belastungen sind Erzieherinnen und Erzieher ausgesetzt?
Ob starke Lärmbelastung, Ansteckungsgefahr für Krankheiten oder hoher psychischer Druck: Pädagogische Fachkräfte sind einer ganzen Reihe von Belastungen ausgesetzt. Hierbei darf auch die körperliche Beanspruchung nicht unterschätzt werden. Die Kleinen wollen getragen und auf den Wickeltisch gehoben werden, das Freispiel findet überwiegend auf dem Boden oder in gebückter Haltung statt. Daraus bilden sich häufig Verspannungen und Rückenschmerzen, die aufgrund der sich täglich wiederholenden Belastung nicht ausreichend auskuriert werden können.
Warum ist es wichtig, ergonomisch zu arbeiten?
Seit Jahren lässt sich wissenschaftlich belegen, dass gerade Erzieherinnen und Erzieher häufig krankheitsbedingt ausfallen. Wie bei anderen Menschen spielen hierbei oft Stress und psychische Erkrankungen eine Rolle, doch immer häufiger sind es auch physische Probleme, die zu den Krankheitsausfällen führen. Das kann sogar so schlimm werden, dass sich daraus chronische Langzeiterkrankungen wie Muskel-Skelett-Erkrankungen bilden. Diese Faktoren führen unter anderem dazu, dass in dem Berufsbild eine hohe Fluktuation stattfindet. Rund ein Drittel der Auszubildenden beendet laut der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ihre Berufskarriere vorzeitig, weil sie mit den Arbeitsbedingungen nicht zufrieden sind. Aufgrund des Fachkräftemangels und der hohen Belastung wird es immer schwieriger, geeignete Erzieherinnen und Erzieher zu finden. Demnach ist es von hoher Wichtigkeit, in der Kindertagesstätte für gesunde Arbeitsbedingungen zu sorgen, um das Team somit lange gesund, motiviert und fit zu halten.
Welche Körperhaltungen kommen im Kita-Alltag häufig vor?
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Nach vorne beugen:
Erzieherinnen und Erzieher arbeiten häufig mit vorgebeugtem, oftmals verdrehtem Oberkörper. Dies kann in Kombination mit dem Anheben eines Kindes oder Gegenstandes zu einem ungesunden Druck im Bereich der Bandscheiben der Lendenwirbelsäule führen.
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Zur Seite neigen:
Ob das Transportieren von Spielzeugkisten oder anderer schwerer Dinge – seitliche Neigungen über 20 Grad sind für den Körper problematisch.
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Knie beugen:
Für die Kniegelenke bedeutet eine Beugung der Knie über 90 Grad nach hinten oder 45 Grad nach vorne eine hohe Belastung. Gerade beim Sitzen auf niedrigen Stühlen wird diese Haltung häufig eingenommen.
An sich sind diese Bewegungen für Ihren Rücken nicht problematisch. Sie dürfen sich zur Seite neigen oder auch einmal verdrehen. Ungünstig wird es nur, wenn sich einseitige Haltungen fortlaufend wiederholen oder über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden. Ergonomische Möbel helfen dabei, die Belastungen zu reduzieren.
Wie vermeidet man Fehlhaltungen?
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Einsatz ergonomischer Stühle:
Um flexibel und auf Kinderhöhe agieren zu können, empfehlen Experten einen Arbeitsstuhl, der kippsicher und höhenverstellbar ist sowie über eine flexible Rückenlehne verfügt. Rollen unter dem Stuhl helfen, sich an die richtige Position zu schieben. Im besten Fall sind die Rollen feststellbar, um bei längeren Arbeiten, wie Bastelstunden, dennoch einen festen Halt zu haben.
Um zwischenzeitlich zudem die Rückenmuskulatur zu trainieren und die Wirbelsäule zu stabilisieren, bietet sich ein Fitness-Hocker an. Dieser folgt den natürlichen Bewegungen des Sitzenden, sodass die Muskulatur während des Sitzens permanent aktiviert und aufgebaut wird.
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Hebe- und Tragesituationen vermeiden:
Nicht nur Kinder werden im Kita-Alltag regelmäßig getragen, auch schwere Objekte, wie Wasserkästen, Spielzeugkisten oder schwere Tabletts. Hier können Wagen oder Sackkarren helfen, die Gegenstände ohne Rückenbelastung zu transportieren. Beim Tragen eines Kindes sollten Sie darauf achten, dieses möglichst körpernah zu tragen. Beim Anheben sollten Sie die Kraft der Beine nutzen und breitbeinig in die Knie gehen, um das Kind mit geradem Rücken hochzuheben.
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Spielen am Boden:
Um Ihre Kniegelenke und Ihren Rücken zu entlasten, können Sie beispielsweise Spiellandschaften, Sinneskissen oder ein Kniebänkchen einsetzen. So gehen Sie nicht nur schmerzfreier durch den Alltag, Sie können auch länger und entspannter mit Ihren Kindergartenkindern spielen.
3 Tipps, wie Sie ohne Mobiliar einen starken Rücken erhalten
1. Machen Sie sich gerade:
Eine aufrechte Haltung unterstützt die Gesundheit des Rückens. Überlegen Sie sich immer wieder, ob Sie den Kopf gerade halten oder mit geradem Rücken sitzen.
2. Arbeiten Sie körpernah:
Sie müssen weniger Kraft aufwenden, wenn Sie schwere Gegenstände nah am Körper halten. Achten Sie daher beim Tragen eines Kindes darauf, sich zu fragen, ob Sie diesen Trick auch umsetzen.
3. Abwechslung ist wichtig:
Einseitiges Arbeiten belastet unseren Körper, daher ist es wichtig, dass Sie Abwechslung in Ihren Arbeitsalltag bringen. Fragen Sie sich immer wieder, ob Sie zwischendurch auch kleine Pausen machen oder zwischen Stehen und Sitzen abwechseln.
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