Neue Schüler integrieren
Die Ferien sind vorbei und ein neuer Schüler steht im Klassenzimmer. Vielleicht muss er eine Klasse wiederholen, die Schulform wechseln oder ist in Folge eines Umzugs in Ihrer Klasse gelandet.
Egal warum, „der Neue“ zu sein, ist nie besonders angenehm – die bekannte schulische Umgebung und der alte Freundeskreis sind weg und die neuen Mitschüler und Lehrpersonen noch unbekannte Größen. Hier deshalb ein paar Tipps, wie Sie es neuen Schülern so einfach wie möglich machen, sich rasch zu integrieren.
Schritt 1: Vorbereitungen treffen
Wenn in der Kommunikation nichts schiefgelaufen ist, wissen Sie sicher schon im Vorfeld, dass ein Neuankömmling zu erwarten ist und Sie können ein paar Vorbereitungen treffen:
1. Wo soll der/die Neue sitzen?
Falls die Möglichkeit besteht, können Sie die künftigen Sitznachbarn vorab informieren, damit sie sich auf die Situation einstellen können.
Eine nach ein paar Wochen wechselnde Sitzordnung hat den Vorteil, dass das Kind mit verschiedenen Mitschülerinnen und Mitschülern in näheren Kontakt kommt.
2. Schülerpaten
Vielleicht möchten auch ein oder zwei Ihrer Schülerinnen und Schüler dem neuen Mitschüler den Start etwas erleichtern:
Als Paten/Patinnen
- machen sie ihn/sie mit anderen Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften bekannt,
- stehen als Ansprechperson bei Fragen zur Verfügung,
- organisieren eine kleine Orientierungstour durch die Schule und
- achten in der ersten Zeit darauf, dass er in den Pausen leichter Anschluss findet.
3. Kennenlernen erleichtern
- Stimmen Sie Ihre Klasse darauf ein, was es bedeutet, neu in eine Klassen zu kommen. Ermuntern Sie sie, das neue Kind in Gespräche und Spiele einzubeziehen.
- Reservieren Sie ein paar Minuten für ein Kennenlernspiel: Mit dem passenden Spiel lernen sich alle in einer ungezwungeneren Atmosphäre als beim Herunterrattern des persönlichen Steckbriefes kennen.
Gute Ideen für passende Spiele finden Sie z.B. in unserem Beitrag zu Aktivierungsspielen oder Im Beitrag "Kennenlernspiele im DaZ-Unterricht".
4. Materialliste
Welche Materialien müssen neu besorgt werden? Am besten bereiten Sie eine Liste für die Eltern mit den Dingen vor, die seine Mitschüler bereits besitzen.
Schritt 2: Der erste Tag in der neuen Klasse
Ist der erste Tag in der neuen Klasse da, heißen Sie Ihren neuen Schüler/Ihre neue Schülerin erstmal in der Klasse willkommen und geben ihm/ihr die Möglichkeit, sich vorzustellen.
Merken Sie, dass er eher extrovertiert ist, können Sie ihn die Vorstellung selbst übernehmen lassen, sonst interviewen Sie ihn ein wenig. Sicher haben Sie auch ein paar Infos über ihn und können ihm, falls nötig, bei der Vorstellung etwas unter die Arme greifen. Wenn Sie nach Hobbys fragen oder wo die Familie wohnt, finden sich gleich Anknüpfungspunkte zu anderen Kindern mit den gleichen Hobbys oder Kindern, die in der selben Gegend wohnen.
ieten Haben sich Schülerpaten gefunden, können Sie ihm diese gleich vorstellen. Bei allen kleineren und größeren Unsicherheiten hat er nun auch in Ihrer Abwesenheit eine Anlaufstelle.
Bevor am Ende der Stunde vielleicht noch etwas Zeit für das Kennenlernspiel ist, können Sie mit dem normalen Ablauf der Stunde fortfahren. Vielen ist es ganz recht, wenn sie sich von der Zeit als Mittelpunkt der Klasse etwas erholen können. Vergessen Sie danach nicht, die Materialliste weiterzugeben.
Schritt 3: Was sonst noch zu tun ist
- Möglichst früh sollten Sie Ihren neuen Schüler – vielleicht mit der Unterstützung Ihrer Klasse – über die Klassenregeln und andere Formalien (z. B. wie Spicken geahndet wird, wie sich die Zeugnisnoten zusammensetzen, was passiert bei vergessenen Hausaufgaben …) informieren.
- Vielleicht gibt es an der Schule auch AGs oder Aktivitäten, die Sie ihm empfehlen können. In den kleineren Gruppen fällt das Kennenlernen noch leichter.
- Geben Sie bei Gruppenarbeiten die Zusammensetzung der Gruppen vor oder lassen den Zufall bestimmen. So vermeiden Sie, dass noch nicht ganz in die Klassengemeinschaft integrierte Kinder zuletzt gewählt werden.
- V.a. jüngere Kinder wollen zwar helfen, wissen manchmal aber nicht wie. Besonders wenn es zusätzlich noch eine sprachliche Barriere gibt. Hier können Sie Hilfestellungen und Impulse geben: z. B. Tipps, welche Spiele auch leicht mit Gesten oder Zeichnungen zu erklären sind
- Auch im Unterrichtsablauf werden für den neuen Schüler durch den unterschiedlichen Wissensstand sicher einige Hürden zu nehmen sein – besonders, wenn er aus einem anderen Bundesland an Ihre Schule gewechselt ist.
Zu manchen Themen wird er vielleicht schon etwas mehr wissen und Sie können diese Kenntnisse nutzen und ihn dazu berichten lassen. So kann er den Lernstoff wiederholen, sich mit der Klasse austauschen und das gegenseitige Wissen wird ergänzt und zusammengeführt.
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