Die Makerbewegung in Kindergarten und Kita - Praxistipps
Nur, weil ein Mensch klein ist, heißt das nicht, dass er nicht an großen Themen teilnehmen kann. Und genauso ist es mit pädagogischen Themen wie der Maker-Bewegung und der digitalen Medienkompetenz. Obwohl diese Themen groß und umfangreich sind, eignen sie sich auch sehr gut für die kleinen Menschen unter uns – im Kita- und Kindergarten-Bereich!
Das erfahren Sie in diesem Beitrag
- Die Maker-Bewegung
- LEGO® Education und die Maker-Bewegung
- 10 Materialtipps von LEGO® Education für Maker-Projekte in einer MINT Lernumgebung
- Die Maker-Bewegung und digitale Medienkompetenzen – passt das zusammen?
- Erste Schritte – digitale Medienkompetenz mithilfe von Büchern aus dem Bananenblau Verlag integrieren
- DIGIBIZ Kursangebot
Die Maker-Bewegung
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beschreibt die Maker-Bewegung so: „kreative Tüftlerinnen und Tüftler verschiedenster Disziplinen … treffen sich, um Ideen auszutauschen, gemeinsame Problemlösungen zu entwickeln und eigene Do-It-Yourself-Projekte zu verwirklichen. Unter dem Leitsatz „Wenn es vorstellbar ist, kann es auch kreiert werden“.“ (Maker stammt aus dem englischen, „to make“ bedeutet hier kreieren oder erstellen, deswegen der Name „Maker“ – eine Person, die etwas kreiert.)
Natürlich sind die Projekte und Ergebnisse von Kindern im Kindergartenalter einfacher als die von älteren Tüftlerinnen und Tüftlern. Aber erste Ansätze können durchaus geschaffen werden. Und diese können in der Kita, im Kindergarten selbst oder auch zu Hause passieren.
Falls Sie nicht so recht wissen, wie Sie Maker-Projekte für den KITA-Bereich am sinnvollsten konzipieren, finden Sie viele hilfreiche Ideen in dem Buch „Das Maker-Buch für Kita und Volksschule: Kinderleichte Fotoanleitungen zum kreativen Basteln, Tüfteln und Selbermachen“. Das Buch beschreibt, wie die Ideen der Maker-Bewegung in die Vorschulpädagogik integriert werden können – inklusive Materialien und Lernzielen. Die meisten Projekte verwenden hauptsächlich Alltagsmaterialien. Eine tolle Anschaffung für pädagogische Fachkräfte, die vielleicht ein wenig Unterstützung oder neue Ideen benötigen.
LEGO® Education und die Maker-Bewegung
Viele Erzieherinnen und Erzieher kennen die LEGO® Education Sets, die für Paar- oder Gruppenarbeit gut geeignet sind. Diese Sets können nicht nur für MINT-Fächer, sondern auch für Sprachen und Soft Skills – also die persönliche Entwicklung – verwendet werden. Die sogenannten sozial-emotionalen Lernziele spielen hier eine entscheidende Rolle. Passende Lernübungen, Anleitungen und Tipps für Maker-Übungen in Kombination mit dem Vergnügungspark MINT+ werden von LEGO® Education konzipiert und bereitgestellt. Anhand dieser Sets und von Ihnen zugestellten Materialien sind die Kinder auch aktiv dabei, selbst ihre eigenen Ideen zu verwirklichen. Und weil sie aktiv mitmachen können, ist das stolze Gefühl zum Schluss besonders groß!
„Wer etwas selbst baut, versteht es besser“ (Quelle: Utopia.de)– und das gilt, egal, wie alt oder wie erfahren man ist. Das ist auch der Ansatz von LEGO® Education.
Ein paar kleine Übungen, wie das gelingen kann, bietet der Vergnügungspark MINT+ im Set von LEGO® Education. Passende Bilder und die notwendigen Bastelmaterialien können auf der englischsprachigen LEGO® Education Webseite angeschaut werden
- Erfinder-Hut
- Aufgabe: Baue einen Erfinder-Hut mit Teilen aus dem Vergnügungspark-Set und anderen Materialien (Pfeifenputzer, Federn und mehr).
- Frage: Wie würde dieser Hut aussehen und was würdest du damit erfinden?
- Tierheim
- Aufgabe: Baue ein sicheres Tierheim aus dem Vergnügungspark-Set und anderen Materialien (Papier, Holzstäbchen …). Wähle ein Tier aus dem Set und erstelle einen Unterstand für das Tier, an dem es vor Regen geschützt ist.
- Frage: Welches Tier hast du ausgesucht? Wie fühlt es sich in seinem neuen Unterstand?
- Gruselige Kreaturen
- Aufgabe: Baue ein Monster oder eine Vogelscheuche, um die Vögel aus dem Garten zu halten.
- Frage: Warum sieht es gruselig aus? Wie erschreckt sie die Vögel?
- Hilfsbereite Roboter
- Aufgabe: Baue einen Roboter, der im Kindergarten oder zu Hause helfen kann. Nutze dafür Teile aus dem Vergnügungspark-Set und andere Materialien.
- Frage: Was soll der Roboter tun können? Die Pflanzen gießen? Sachen entsorgen? Eine andere Aufgabe?
- Mein Traumauto
- Aufgabe: Baue dein Traumauto.
- Frage: Was macht dieses Auto besonders? Hat es eine besondere Funktion oder ist selbstfahrend? Wie wird es angetrieben?
- Windbetriebene Maschine
- Aufgabe: Baue eine Maschine, die vom Wind angetrieben wird. Nutze dafür Teile aus dem Vergnügungspark und andere Materialien.
- Frage: Welchen nützlichen Zeck könnte diese Maschine haben?
- Über den Teich
- Aufgabe: Baue etwas, das 3 Tiere oder Figuren aus dem Vergnügungspark MINT+ über einen Teich (eine Wanne voller Wasser) transportieren kann.
- Frage: Gelingt es, das Gefährt über den Teich zu fahren, ohne zwischendurch berührt zu werden und ohne dass die Figuren oder Tiere dabei nass werden?
10 Materialtipps von LEGO® Education für Maker-Projekte in einer MINT Lernumgebung
- LEGO® Steine von LEGO® Education Sets oder andere lose Steine
- Bastelmaterialien, wie z. B. Pfeifenputzer, Schaumstoff, Filzteile, Knöpfe, Band usw.
- viele Kugelschreiber, Bleistifte, Wachsmalstifte und Marker aller Größen
- unterschiedliche Arten der Befestigung: farbige Wolle, Klettverbindungen, Gewebeband usw.
- eine Auswahl an Papierprodukten: Tonpapier, Haftnotizen, Pappe, Pappbecher, Pappteller usw.
- Schere, Locher, Lineal usw.
- Verschlüsse, wie z. B. Gummiband, Büroklammer, Ordnerklammer, Wäscheklammer
- recycelte Behälter, wie z. B. Kartons, Dosen, Deckel, Rollen von Papierprodukten
- Räder, Rollen, Flaschenzug oder Achsen
Die Maker-Bewegung und digitale Medienkompetenzen – passt das zusammen?
Obwohl Sie vielleicht denken, dass etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen und die Arbeit am PC nicht viel gemeinsam haben, sind bestimmte Kompetenzen für beide Themen sehr wichtig. Sie ergänzen sich also hervorragend und können wunderbar miteinander kombiniert werden, um Kompetenzen so zu vertiefen. Laut Schule-in-der-digitalen-Welt, ist die Maker-Bewegung „eine Technik-bezogene Variante der Heimwerker bzw. Do-It-Yourself-Kultur … Ziel vieler Anhänger ist es, mit eigenen Mitteln ein technisches Problem zu lösen, ohne den Einsatz kostspieliger Speziallösungen.“ Um das zu ermöglichen, sind nicht nur Tüfteln, sondern auch digitale Kompetenzen nötig. Deswegen sind auch erste Versuche und Kompetenzvermittlung im Kita- und Grundschulbereich wichtig, um die Grundlagen und das Kernverständnis aufzubauen. Noch dazu macht es auch wirklich Spaß, eigene Lösungen zu finden und zu realisieren!
Erste Schritte – digitale Medienkompetenz mithilfe der Bücher aus dem Bananenblau Verlag integrieren
Auch, wenn viele befürchten, dass der Umgang mit PCs für Kleinkinder eher schädlich als nützlich ist, glauben viele Experten, dass es auf die Art und Weise ankommt, wie PCs benutzt werden und nicht auf das Gerät selbst. Eine Expertin auf dem Gebiet ist Antje Bostelmann, Pädagogin, Autorin und Gründerin der Klax-Gruppe. Sie ist der Meinung, dass Kleinkinder oft sehr neugierig sind zu sehen und zu verstehen, warum ältere Kinder und Erwachsene von PCs, Tablets und Smartphones fasziniert sind. Dadurch, dass die Geräte alltäglich zu sehen sind, gehören sie auch zum Alltag von Kleinkindern.
Wir befinden uns in einer digitalen Wandlung, die zwar nicht durch die Pandemie ausgelöst wurde, durch die uns aber vor Augen geführt wurde, wie wichtig digitale Kompetenzen schon sind und in Zukunft noch werden. Auch, wenn es vielleicht noch befremdlich ist, daran zu denken, dass Kleinkinder mit solchen Themen konfrontiert werden, ist es vielleicht auch gut, nach Strategien und Konzepten zu suchen, wie man die digitalen Kompetenzen von Kleinkindern als pädagogische Fachkraft verantwortungsvoll und nah an der Lebenswelt der Kinder fördern kann. Kinder ahmen nach, was sie in ihrem Alltag sehen und entwickeln ihre eigenen Spiele daraus. Es ist auch eine Aufgabe von Kindergärten und Kitas, die Kinder dabei zu unterstützen und zu begleiten, sodass sie nicht überfordert sind, sondern, dass sie Fähigkeiten und Kompetenzen entwickeln, um sich damit auseinandersetzen zu können. Wer selbst nicht weiß, wie man das macht oder wer auf der Suche nach neuen Ideen ist, kann zu einem altbewährten analogen Hilfsmittel greifen, nämlich zu Büchern. „Digital Genial: Erste Schritte mit Neuen Medien im Kindergarten“ animiert, kleine Experimente und die Verwendung von Tablets auszuprobieren. Beispiel-Aktivitäten sind „Naturerfahrung an der Wand“, „Das ist mein Kindergarten“ oder „Großes Kino mit kleinen Regisseuren“.
Das Portfolio-Konzept lässt sich nicht nur für die Kinder und die Dokumentation ihrer Projekte verwenden, sondern auch für die Fachkräfte, die dadurch ihren Arbeitstag auch effizienter gestalten können. Themen wie Planung und Organisation, Instrumente zur Beobachtung und Dokumentation, die Kinder effizienter beim Lernen zu unterstützen, in der Elternarbeit als Bindeglied zwischen Erzieherinnen und Erziehern, Kind und Familie, und um mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen werden hier beschrieben und Vorlagen zur Verfügung gestellt.
Weitere Ideen für die Entwicklung von Medienkompetenz in Kindertagesstätte und Kindergarten (für Kinder ab 4 Jahren) sind in dem Buch „Medienpädagogik in Kindergarten und Volksschule“ zu finden. Hier liegt der Fokus darauf, wie Kinder vorbereitet werden können, digitale Kompetenzen zu entwickeln, sodass sie die Zusammenhänge zwischen Medien und deren Nutzung verstehen und selbst erste Anwendungen schaffen. Weforum.org hat ausgerechnet, dass 65% der heutigen Schülerinnen und Schüler später Berufe ausüben werden, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht existieren, 80% dieser Berufe werden Kenntnisse aus dem MINT-Bereich erfordern. Laut einem Bericht des US Bureau for Labor Statistics haben 71% der MINT-Berufe Bezüge zu oder Kenntnisse aus der Informatik. Es ist also wünschenswert, dass die nachfolgenden Generationen gut für diese Zukunft und diesen digitalen Wandel vorbereitet sind.
Bei diesem digitalen Wandel ist es wichtig, die Eltern auch mit einzubeziehen. Ohne die Unterstützung der Eltern, die gemeinsam mit den Pädagogen an einem Strang ziehen, passiert es leicht, aneinander vorbeizureden. Hier ist es hilfreich, Eltern die Anwendung von digitalen Medien im frühpädagogischen Bereich zu erklären und die Gründe dafür klar und verständlich zu machen.
DIGIBIZ Kursangebot
DIGIBIZ: Lernorte für Pädagoginnen und Pädagogen an Schule und Kiga
Online und an unseren digitalen Bildungszentren (DIGIBIZ) in Ellwangen, Berlin und Schaffhausen bieten wir Fortbildungen für Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher zu digitaler Bildung an. Die Inhalte sind praxisnah und orientieren sich an den gültigen Bildungs- bzw. Lehrplänen.
Das aktuelle Kursprogramm und viele weitere Informationen finden Sie hier.
Sie können auch direkt eine individuelle schulinterne Lehrkräftefortbildung an Ihrem Lernort mit uns vereinbaren. Mindestvoraussetzung sind 6 Teilnehmende.
Schreiben Sie ganz einfach Ihre unverbindliche Anfrage und wir erstellen ein individuelles Angebot: [email protected]
Römerstraße 41a
6230 Brixlegg/Tirol
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