Läuse im Kindergarten - Was tun?
Fakten rund um die Kopflaus:
Kopfläuse sind ca. 3,5 mm groß
Sie haben 6 Beine
Die Farbe ist grau bzw. rötlich
Eier/Nissen sind weiß bzw. bräunlich
Mützenzeit = Läusezeit? Stimmt das eigentlich?
Um die Laus und ihre Verbreitung ranken sich zahlreiche Mythen und Gerüchte, die dringend aus der Welt geschafft werden sollten. Durch konsequente Aufklärung, die Weitergabe der richtigen Informationen und die Mitarbeit der Eltern lassen sich Läuse-Infektionen schnell in den Griff bekommen.
Mythen rund um die Laus
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Kopfläuse springen von Kopf zu Kopf
Nein, Läuse springen nicht, sie hangeln sich von Haar zu Haar. Eine Übertragung ist also nur bei engem Kontakt zweier Köpfe möglich. Wenige Minuten reichen hier schon aus, um der Laus ein Übersiedeln zu ermöglichen. -
Kopfläuse werden über Kuscheltiere und Mützen übertragen
Jein, hat die Laus einmal ihren Wirt bezogen und es sich in den Haaren gemütlich gemacht, wird sie diesen warmen Ort voller Nahrung erst aufgeben, wenn sie die Möglichkeit hat, einen anderen Kopf zu entern. Fern von lebenswichtiger Nahrung und Wärme geht die Laus ein. Theoretisch ist es sicherlich möglich, dass die Laus die Wanderung vom Kopf zur Mütze und hin zu einem anderen Kopf macht – in der Praxis ist dies aber nicht zu beobachten. -
Wer sich nicht wäscht, bekommt Läuse
Nein, Hygiene hat mit einem Lausbefall nichts zu tun. Die Läuse lassen sich nicht mit Wasser ausspülen, da sie sich an den Haaren festklammern (speziell geformte Beine machen dies möglich). Auch die Eier/Nissen sind mit einer wasserfesten Hülle versehen und haften durch eine Art Spezialkleber an den Haaren. -
Der Hund hat die Läuse angeschleppt!
Nein, die gemeine Kopflaus hat sich auf Menschenblut spezialisiert und kann Blut von Tieren nicht verdauen. Das heißt, dass sie kein Interesse an Bello hat und sich sicherlich nicht in seinem Fell eingenistet hat, bevor sie es sich auf einem Menschenkopf gemütlich gemacht hat. -
Alle Textilien müssen ausgekocht/in die Tiefkühltruhe verfrachtet werden!
Jein, wie wir schon festgestellt haben, verlässt die Laus ihren Wirt nur äußerst ungern. Selbst in Mützen und auf Kopfkissen konnten einschlägige Studien nur in Einzelfällen einen Lausbefall nachweisen. Die Bettwäsche sollte also normal gewaschen werden – dies reicht vollkommen aus. Wer sichergehen möchte, dass sich in Teddy und Co. keine lebende Laus mehr befindet, kann Kuscheltiere für 2 Tage in einer Plastiktüte an einem kühlen Ort lagern. Läuse müssen spätestens alle 3 Stunden Nahrung zu sich nehmen. Sie verhungern nach ca. 2 Tagen. Sie sind allerdings nach wenigen Stunden schon zu sehr ausgetrocknet, um Speichel zu produzieren. Daraufhin kann die Laus kein Blut mehr saugen und ist auch nicht mehr ansteckend. -
Läuse übertragen Krankheiten
Auch hier ist die Antwort ein klares Jein. Kopfläuse können zwar Krankheiten wie das Fleckfieber, das Fünf-Tage-Fieber oder das Läuserückfallfieber übertragen, diese Erreger sind in Mitteleuropa allerdings sehr selten.
100–300 Eier legt jede Laus im Laufe ihres Lebens.
7–10 Tage nach Ablage schlüpft aus dem Ei die Larve.
7–10 weitere Tage benötigt die Larve, um die Geschlechtsreife zu erlangen.
1 Monat ist die Lebensdauer einer erwachsenen Kopflaus.
Wie erkennen Sie akuten Kopflausbefall?
Betroffene Kinder kratzen sich am Kopf, sichtbarer Lausbefall vor allem im Nacken, hinter den Ohren und an den Schläfen.
Aber Achtung: Nur ca. ein Viertel der Erkrankten entwickelt einen Juckreiz.
Sichtbare Nissen und Läuse – bei den Eiern oder Nissen gilt: Sie werden sehr nah an der Kopfhaut abgelegt. Sollten die Nissen also mehr als 1 cm von der Kopfhaut entfernt sein, handelt es sich wahrscheinlich um leere Eihüllen.
Bei einem Erstbefall mit Läusen treten die Symptome erst nach 6–8 Wochen auf! Die Wahrscheinlichkeit ist also sehr hoch, dass das betroffene Kind in dieser Zeit andere angesteckt hat. Das reine Sichten der Kopfhaut ist zu ungenau, um einen Kopflausbefall sicher zu bestätigen. Jeder dritte Fall wird so übersehen. Die sicherste Methode, Kopfläuse nachzuweisen: das Auskämmen der Haare mit Pflegespülung und Lauskamm. Kontaktieren Sie die Eltern und empfehlen Sie die Untersuchung des Kindes auf Läuse.
Welche Maßnahmen sollten Sie treffen?
Alle Eltern werden durch einen Aushang in der Einrichtung informiert. Im besten Fall sollten alle Eltern eine Überprüfung mit Lauskamm und Pflegespülung vornehmen und dies dem Kindergarten bestätigen. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann der Ausbruch relativ schnell beendet und eingegrenzt werden. Ergänzend können auch in Ihrer Einrichtung Kissen und Polster aus der Kuschelecke abgesaugt bzw. gewaschen werden.
Sollte der Läusebefall im Kindergarten festgestellt werden:
Muss das Kind nicht direkt nach Hause geschickt werden. Vermeiden Sie lediglich, dass das betroffene Kind mit anderen Kindern die Köpfe zusammensteckt. Die Eltern sollten trotz allem umgehend informiert werden. Wenn das Kind nicht vor dem Ende des Kindergartentages abgeholt werden kann, raten manche Experten zum Tragen einer Kopfbedeckung für den Rest des Tages.
Umgang mit den Eltern betroffener Kinder
Nehmen Sie den Eltern die Scheu vor der Laus. Mit dem Läusebefall geht eine gewisse Scham einher, da irrtümlich angenommen wird, dass ausschließlich Familien mit schlechter Hygiene von Läusen befallen werden. Durch diese Scham entsteht eine hohe Dunkelziffer an Infektionen, die den wiederkehrenden Ausbruch von Kopfläusen begünstigt.
Ein sehr schönes Zitat zum Thema Hygiene lautet: Häufiges Haare waschen gibt besonders saubere Kopfläuse. :)
In der Tat ist es so, dass vor allem beliebte und sozial aktive Kinder von Kopfläusen befallen werden. Die Eltern sollten der Gemeinschaftseinrichtung, die das Kind besucht, dringend eine Meldung über den Läusebefall machen. Leisten Sie hier Aufklärungsarbeit und geben Sie den Eltern, wenn gewünscht, ein kleines Merkblatt mit.
Wann darf das betroffene Kind die Einrichtung wieder besuchen?
Sobald der Lausbefall mit einem handelsüblichen Präparat aus der Apotheke behandelt wurde, darf das Kind die Gemeinschaftseinrichtung wieder besuchen. Dies kann also bereits einen Tag nach der Diagnose der Fall sein. Ein ärztliches Attest muss hierzu nicht vorgelegt werden. Die Eltern sollten die Behandlung aber bestätigen. Wie Sie dies handhaben, schriftlich oder mündlich, bleibt Ihnen und den Gepflogenheiten in Ihrer Einrichtung überlassen.
Beispieltexte für Aushänge und Elterninformationen
Aushang
Liebe Eltern,
in unserer Einrichtung gibt es einen Fall von:
Kopfläusen
Bitte untersuchen Sie die Haare Ihres Kindes mit Läusekamm und Pflegespülung.
Bestätigen Sie uns diese Untersuchung bitte kurz, damit wir eine Ansteckung anderer Kinder ausschließen können – ein Infoblatt hierzu stellen wir Ihnen heute zur Verfügung.
Vielen Dank für Ihre Mithilfe!
Infoblatt für Eltern:
Kopfläuse – was tun?
1. Auskämmen der Haare mit Pflegespülung und Lauskamm
2. Wenn Ihr Kind Läuse hat: überprüfen Sie außerdem alle anderen Familienmitglieder.
3. Benachrichtigen Sie die betreuende Einrichtung Ihres Kindes.
4. Wenden Sie eines der anerkannten Läusemittel aus der Apotheke an.
5. Bestätigen Sie der betreuenden Einrichtung die erfolgreiche Behandlung.
6. Wiederholen Sie diese Behandlung nach 8–10 Tagen.
7. Waschen Sie Bürsten und Kämme mit heißem Seifenwasser aus.
8. Optional: Waschen Sie Bettwäsche, Mützen etc. und saugen Sie Stoffpolster, die mit dem Kopf in Berührung gekommen sind gründlich ab.
9. Auskämmen der Haare 4 Wochen lang 2 Mal pro Woche durchführen.
10. Generell wird empfohlen, Kinder einmal pro Woche nach dem Haarewaschen, mit einem Läusekamm zu kämmen, um Infektionen direkt zu erkennen.
Römerstraße 41a
6230 Brixlegg/Tirol
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