Exkursionen planen
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Der Besuch außerschulischer Lernorte als Unterrichtsmethode im Rahmen einer Exkursion …
- ermöglicht spannende Lernerfahrungen.
- kann neue Perspektiven auf ein sonst sehr theoretisches Unterrichtsthema eröffnen.
- spricht verschiedene Sinne an.
- ermöglicht den Zugang zu authentischen Orten und Gegenständen.
- macht Spaß und motiviert die Schülerinnen und Schüler.
- schafft eine Atmosphäre, in der sich Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler besser bzw. von einer anderen Seite kennenlernen können.
- kann das Gemeinschaftsgefühl stärken.
Auf der anderen Seite bringt eine Exkursion auch einen nicht unbedeutenden Zeit- und Arbeitsaufwand mit sich. Damit dieser nicht zu groß wird, haben wir hier einige Tipps zur Planung eines Schulausflugs zusammengetragen:
- Ziel festlegen
- Dauer bestimmen
- Termin finden
- Kosten
- Antrag bei der Schulleitung stellen
- Schüler und Eltern informiere
- Teilnahmepflicht
- Dienstreiseantrag
- Begleitpersonen suchen
- Aufsichtspflicht
- Verhaltensregeln besprechen
- Anreise
- Zielort erkunden
- Pausen planen
- Ankunft planen
- Nicht teilnehmende Kinder
Die Exkursion als Unterrichtsmethode
Eine Exkursion ist Unterricht, nur außerhalb des Klassenzimmers. Eine gelungene Exkursion dient deshalb dem Erreichen von Unterrichtszielen.
Dabei kann die Unterrichtsmethode verschiedene Zwecke erfüllen:
- als motivierender Start zur Einführung eines neuen Themas
- als Recherchemöglichkeit zur Erarbeitung weiterer Infos zu einem bereits bekannten Thema
- als Möglichkeit des Transfers von Wissen im Rahmen eines neuen Kontexts
- zur Festigung von Wissen
Die Umsetzung einer Exkursion gliedert sich in 3 Phasen:
1. Vorbereitung:
Erläuterung des Bezugs zum Unterrichtsthema sowie der Ziele der Exkursion, Informationen und Arbeitsaufträge besprechen (Referate, Rallye, Fragebogen …)
2. Durchführung:
Schülerinnen und Schüler gehen ihren Arbeitsaufträgen durch Betrachten, Erkunden, Nachfragen und Lesen nach. Sie schlüpfen beim Halten von Referaten selbst in die Rolle von Experten oder lernen von Experten vor Ort.
3. Nachbereitung:
Auswertung und evtl. Präsentation (z. B. Plakate oder Wandzeitungen, Vorträge, Exkursionsberichte, PowerPoint-Präsentationen …). Die Nachbereitungszeit gibt auch die Möglichkeit zur Klärung von offenen Fragen und für Feedback.
Bevor es aber richtig losgehen kann, ist eine gute Planung wichtig
Das müssen Sie bei der Planung einer Exkursion beachten:
1. Ziel festlegen:
Welcher Ort eignet sich, um die gesetzten Unterrichtsziele umzusetzen?
2. Dauer bestimmen:
Wie lange werden die Schüler benötigen, um ihre Aufgaben zu erfüllen? Die Dauer der Exkursion sollte immer auch in einem sinnvollen Verhältnis zur Entfernung zum Ziel stehen.
3. Termin finden:
Wann wäre für die Schule und den Zielort ein günstiger Zeitpunkt? Bedenken Sie, dass Sie vermutlich auch Stunden von Ihren Kolleginnen und Kollegen benötigen, die Sie deshalb auch in Ihre Planung einbeziehen sollten.
4. Kosten:
Wie hoch sind die Kosten für die Transportmittel, Eintrittsgelder, Führungen, ggf. Verpflegung und Übernachtung? Die Kosten müssen in der Regel durch die Erziehungsberechtigten getragen werden und sollten so gering wie möglich gehalten werden.
Ist es den Eltern nicht möglich, für die Fahrt aufzukommen und beziehen sie staatliche Sozialleistungen, können Anträge auf Unterstützung gestellt werden. Im Fall von Arbeitslosengeld II ist dafür das Jobcenter zuständig; bei Sozialhilfe, Wohngeld, Kinderzuschlag, Sozialgeld oder Leistungen nach Asylbewerberleistungsgesetz kann das Bürgeramt bzw. das örtliche Rathaus Auskunft geben, wo der Antrag gestellt werden muss. In manchen Schulen hält auch der Schul-Förderverein für solche Zwecke Gelder zur Unterstützung von Schülern bereit.
5. Antrag bei der Schulleitung stellen:
Üblicherweise halten Schulen vorgefertigte Antragsformulare zu diesem Zweck bereit.
6. Schülerinnen, Schüler und Eltern informieren:
Spätestens jetzt sollten Sie auch Ihre Schülerinnen und Schüler und deren Eltern mit ins Boot holen. Zur Information der Eltern kann ein Elternbrief dienen, dessen Erhalt Sie sich bestätigen lassen sollten. Hier nennen Sie Ziel, Zeitpunkt, Zweck und auch die anfallenden Kosten. Ist die Exkursion mehrtägig, benötigen Sie für minderjährige Schülerinnen und Schüler eine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten. Zusätzlich eignet sich natürlich auch ein Elternabend, um die Exkursion zu besprechen.
7. Teilnahmepflicht:
Da es sich bei Exkursionen um schulische Veranstaltungen handelt, besteht in der Regel eine Teilnahmepflicht. Handelt es sich um freiwillige Exkursionen oder ist es Schülern aus zwingenden Gründen nicht möglich, mitzugehen, müssen sie in einer anderen Klasse am normalen Unterricht teilnehmen.
8. Dienstreiseantrag:
Da eine Exkursion für Sie eine Dienstreise ist, können Sie einen entsprechenden Antrag stellen, um einen Teil der Reisekosten erstattet zu bekommen.
9. Begleitpersonen suchen:
Je nach Gruppengröße und Alter der Schülerinnen und Schüler sind zwei oder mehrere Aufsichtspersonen nötig. Die Schulleitung muss die Abstellung von Begleitpersonen aus dem Kollegium genehmigen. Finden sich keine Kolleginnen oder Kollegen, können auch Eltern diese Aufgabe übernehmen, wenn Sie sie vorab über ihre Aufgaben und Pflichten in Kenntnis setzen. Die Regelung, wie viele Aufsichtspersonen nötig sind, ist bundeslandabhängig.
10. Aufsichtspflicht:
Während des Ausflugs haben Sie als Lehrerinnen und Lehrer wie in der Schule die Aufsichtspflicht über minderjährige Schülerinnen und Schüler und eine Fürsorge- und Verkehrssicherungspflicht für die volljährigen Schüler. In welchem Maß die Schüler beaufsichtigt werden müssen, ist abhängig von deren Alter und Reifegrad. Auch der Ort spielt eine Rolle: In einem Museum sind beispielsweise weniger Gefahrenquellen zu erwarten als bei einer Bergwanderung.
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie im Bericht „Aufsichtspflicht an Schulen“.
11. Verhaltensregeln besprechen:
Weisen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler auf mögliche Gefahren vor Ort hin und vereinbaren Sie mit ihnen Regeln. Wichtig sind die Themen wie das Verhalten auf dem Hin- und Rückweg sowie am Ziel der Exkursion, Alkoholkonsum, Rauchen, Smartphone-Nutzung, Entfernen von der Gruppe und Pünktlichkeit. Parallel sollten Sie auch besprechen, welche Konsequenzen bei Regelverstößen möglich sind.
12. Anreise und Rückreise planen:
Wie erreichen Sie und die Klasse den Zielort? Wenn es mehrere Ziele gibt: Wie werden die Wege dazwischen zurückgelegt? Wie wird die Rückreise ablaufen? Müssen die Kinder nach der Ankunft zuhause von den Eltern abgeholt werden?
13. Zielort erkunden:
Nur, wenn Sie die Gegebenheiten vor Ort kennen, können Sie den Ablauf der Exkursion verlässlich planen und es gibt keine unliebsamen Überraschungen, z. B.: Welche Strecken müssen zurückgelegt werden? Sind die Wege sicher begehbar? Sind die Originale gut sichtbar (z. B. nicht eingerüstet)? Welche Angebote gibt es vor Ort?
Sollten Sie Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen in der Klasse haben, ist es wichtig dir Barrierefreiheit der Anreise und des Zielorts zu überprüfen.
14. Pausen planen:
Sollen die Schülerinnen und Schüler Pausensnacks mitbringen oder Geld für die Verpflegung vor Ort? Müssen Sie evtl. Plätze reservieren?
15. Ankunft planen:
Wann werden Sie voraussichtlich zurück sein? Wie informieren Sie die Eltern, wenn es zu einer Verspätung kommen sollte? Werden die Schülerinnen und Schüler privat abgeholt oder müssen Busse erreicht werden?
16. Nicht teilnehmende Schülerinnen und Schüler:
Klären Sie, in welcher Klasse Schülerinnen und Schüler, die nicht am Ausflug teilnehmen, den Unterricht besuchen können.
Hier haben wir für Sie die wichtigsten Punkte als Checkliste für die Planung von Exkursionen zusammengefasst und eine Vorlage für Elternbriefe für Ausflüge erstellt, aus der Sie passende Textpassagen kopieren können:
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