Der Bewegungskindergarten
Ganzheitliches Spielen und Lernen mit einem Fokus auf der motorischen Förderung der Kinder: Das alles beinhaltet des Konzept eines Bewegungskindergartens. Basierend auf den Konzepten von Piaget und Montessori hat sich die Idee der psychomotorischen Förderung von Kindern seit den 1980er Jahren zu einem eigenen Konzept weiterentwickelt. Mit einer speziellen Zertifizierung ausgezeichnet, gibt es mittlerweile allein in Nordrhein-Westfalen fast 1.000 anerkannte Bewegungskindergärten. Doch auch abseits der zertifizierten Kindertagesstätten werden Teile des bewegten Lernens in vielen Kitas und Kindergärten in den Alltag integriert.
Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Bewegungskindergarten?
In einem Bewegungskindergarten wird der natürlich Bewegungsdrang der Kinder gefördert und durch gezielte pädagogische Angebote im Alltag unterstützt. Nicht nur der Turnraum oder der Spielplatz sind Orte der Bewegung. Auch andere Räumlichkeiten werden entsprechend der vorhandenen Möglichkeiten zu Orten der Bewegung. Auch gezielte Fortbildungen der pädagogischen Fachkräfte sind Teil des Konzepts in einem Bewegungskindergarten.
Wann ist der Bewegungskindergarten entstanden?
Die Idee des bewegten Lernens geht auf Jean Piaget und Maria Montessori zurück und wurde durch das Aufkommen der Psychomotorik weiterentwickelt. Der Fokus liegt auf dem Stärken vorhandener Interessen und Fähigkeiten. Seit den 1980er Jahren hat sich der Bewegungskindergarten als Konzept in Deutschland etabliert. Mit der zunehmenden, bereits im Kleinkindalter beobachteten, Mediennutzung stellt der Bewegungskindergarten eine Art Gegenbewegung dar, um Kindern die Freude und den Nutzen von Sport und Bewegung näherzubringen.
Welche Kompetenzen werden in einem Bewegungskindergarten gefördert?
Auch wenn es auf den ersten Blick so aussehen mag, dass der Fokus in einem Bewegungskindergarten auf den motorischen Fähigkeiten der Kinder liegt, werden durch die Bewegungsangebote viele weitere Kompetenzen gefördert. Dazu gehören auch die soziale, kognitive und emotionale Entwicklung der Kinder.
Ab welchem Alter ist ein Bewegungskindergarten geeignet?
Ein Bewegungskindergarten eignet sich für alle Altersgruppen, da die motorische Entwicklung individuell durch die Erzieherinnen und Erzieher ausgearbeitet und in den Alltag integriert wird. Dies gewährleistet schon bei den Kleinsten eine altersgerechte motorische Entwicklung.
Wie wird aus einem Kindergarten ein Bewegungskindergarten?
Je nach Land oder Bundesland herrschen unterschiedliche Bedingungen für die Zertifizierung zur Bewegungskita: ein angepasstes pädagogisches Konzept, entsprechende Fortbildungen der pädagogischen Fachkräfte, auf die motorische Förderung angepasste Räumlichkeiten sowie eine enge Zusammenarbeit mit Eltern und örtlichen Sportvereinen gehören allerdings in vielen Fällen zu den Grundvoraussetzungen.
Welche Rolle haben pädagogische Fachkräfte in einem Bewegungskindergarten?
Neben der Gestaltung auffordernder und fördernder Räumlichkeiten sind Erzieherinnen und Erzieher natürlich auch Vorbild tätig und arbeiten in die Wochenplanung entsprechende Angebote mit ein, welche durch die pädagogischen Fachkräfte begleitet und gefördert werden.
Das Konzept des Bewegungskindergartens
Der Bewegungskindergarten soll Kinder auf motorischer, emotionaler, sozialer und kognitiver Ebene fördern und unterstützen. Die Motorik und das Wahrnehmen der Umwelt stehen in einem engen Zusammenhang auf dessen Basis die entsprechenden pädagogischen Angebote konzipiert werden. Bewegung und das gezielte Fördern motorischer Fähigkeiten passiert in einem Bewegungskindergarten also nicht nur an den klassischen Orten (Turnraum oder Spielplatz). Vielmehr halten motorische Angebote auch den Einzug in Gruppenraum oder Flure. Diese Angebote können aus Bewegungsspielen und –reimen, Tanz oder einer Kooperation mit ansässigen Sportvereinen bestehen.
Im Mittelpunkt des Konzeptes steht die Konzentration auf den Ausbau des Körperbewusstseins und auf das Einschätzen der eigenen körperlichen Fähigkeiten. Durch kontinuierliche Bewegungsnagebote werden nicht nur die Muskulatur und die Bewegungsabläufe der Kinder gefördert. Ein ausgewogenes Maß an Bewegung sorgt zudem für eine verbesserte Konzentrationsfähigkeit. Auch die soziale Interaktion bei Teamsportarten wirkt sich positiv auf die emotionale sowie die soziale Entwicklung der Kinder aus.
Ein Bewegungskindergarten hat nichts mit Leistungssport zu tun und soll aus den Kindern auch keine Akrobaten machen. Grundlegende Bewegungsarten wie das Krabbeln, Laufen, Hüpfen, Springen, Klettern, Balancieren und Werfen stehen im Fokus der Planungen.
Viele weitere Informationen und Anregungen rund um die vielseitigen Softbälle gibt es in unserem Berater "Welche Softbälle für Kinder?"
Förderbereiche im Bewegungskindergarten
Motorische Kompetenzen: Der Aufbau und die Förderung des Bewegungsapparats ist sicher einer der ersten Punkte der einem zum Begriff „Bewegungskindergarten“ einfällt. Dieser wichtige Aspekt steht allerdings nicht allein in der Konzeption. Auch wenn durch Bewegungsangebote und Anreize das Vertrauen in und die Freude an der eigenen motorischen Leistungsfähigkeit spielerisch in den Alltag integriert wird, gibt es weitere Kompetenzen, die – ganz im Sinne der ganzheitlichen oder holistischen Förderung – ebenfalls einen hohen Stellenwert haben.
Soziale Kompetenzen: Durch die Bewegung in der Gruppe und die gemeinsame Beschäftigung mit Teamsportarten oder bewegten Kreisspielen werden auch soziale Kompetenzen auf- und ausgebaut. Diese gemeinsame Freude an motorischen Herausforderungen kann zum einen den Gruppenzusammenhalt fördern und zum anderen den Umgang untereinander positiv beeinflussen.
Emotionale Kompetenzen: Bewegung ist auch immer Ausdruck. Gemeint ist hier nicht nur der künstlerische Ausdruck während des Tanzens, sondern auch die emotionale Komponente motorischer Abläufe und Übungen. Sport und Bewegung sorgen für emotionale Ausgeglichenheit und können dabei helfen, große Emotionen zu kanalisieren und zum Ausdruck zu bringen, die vielleicht nicht verbalisiert werden können.
Kognitive Kompetenzen: Bewegung wirkt sich zudem positiv auf die Konzentrationsfähigkeit, das Erfassen von Informationen und die Denkfähigkeit im Allgemeinen aus. Daher werden nicht nur in Kindergarten und Kita, sondern auch an vielen Schulen Bewegungspausen genutzt, um den Kindern durch Bewegung neue Konzentration zu ermögllichen.
Elemente aus dem Bewegungskindergarten in den Alltag einbinden
Auch in klassischen Kindertageseinrichtungen können Anreize in den Wochenplan eingebaut werden, die einen Ausbau der motorischen Fähigkeiten fördern.
Ein bewegter Morgenkreis mit passenden Spielen und Reimen ist hier genauso möglich wie – je nach Platzangebot – eine Nutzung des Eingangsbereichs für entsprechende Übungen und Spiele.
Das Einbeziehen aller Teammitglieder und der Austausch zu möglichen unterstützenden Qualifikationen kann ebenfalls neue Möglichkeiten eröffnen. Ist eine Erzieherin oder ein Erzieher im Sportverein aktiv? Tanzt eine Kollegin oder ein Kollege in einem Verein? Praktiziert jemand Yoga? Auch durch das Einbeziehen der Eltern können entsprechende Angebote meist schnell und unkompliziert ermöglicht werden.
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