Sabine Landua ist integrative Lerntherapeutin (M.A.) und Lerncoach. In ihrer Praxis Wortsalat & Zahlenmix arbeitet sie mit Schülerinnen und Schülern bis ins Erwachsenenalter. Auch in ihrem Blog befasst sie sich mit den Themen Lerncoaching, Lesen, Rechtschreibung und Rechnen.
Bewegt durchs Schuljahr – mehr Energie fürs Lernen
Gastbeitrag von Susanne Seyfried (integrative Lerntherapeutin M.A.) und Sabine Landua (Lerntherapeutin und Lerncoach, Inhaberin von "Wortsalat und Zahlenmix")
Bewegung und Lernen? Wie kann das zusammenpassen? Und wie können wir Schülerinnen und Schülern mehr Freude an Bewegung vermitteln, die absolute Bewegungsmuffel sind? In der Schule steht der Fokus auf „Lernzuwachs” und Angebote in Bewegung mögen manchmal als “netter Zeitvertreib” gesehen werden. Bewegung gehört jedoch zu den Grundbedürfnissen unseres Lebens und ist viel mehr als Sport.
„Der Mensch kann ohne Sport leben, aber er kann nicht ohne Bewegung leben”
(Heinz Keller, Direktor BASPO, 2004)
In den letzten Jahren zeichnet es sich ab, dass Bewegungsgelegenheiten von Kindern immer weniger werden oder in den virtuellen Raum verlagert werden. Möglichkeiten, Anspannung abzubauen, werden damit immer weniger. Diese staut sich auf und führt zu anhaltenden Spannungszuständen, die sich nicht selten in allen erdenklichen Stresssymptomen äußern.
Gerade Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten sind hier besonders belastet. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Spannung und Entspannung ist für unser Wohlbefinden daher sehr wichtig. Um mehr Bewegungsmöglichkeiten in Schule und Lernförderung zu integrieren, stellen wir hier verschiedene Ideen und Tipps vor.
Aber warum ist Bewegung überhaupt so wichtig? Unser Gehirn braucht viel Sauerstoff beim Denken. Bewegung sorgt dafür, dass alle Gefäße mit mehr Blut versorgt werden, und ein optimal versorgtes Gehirn bietet die beste Voraussetzung für das Lernen.
Marieke Klein, Leiterin des Kreisels e.V. bringt es wunderbar auf den Punkt:
„Durch Bewegung steht mehr Sprit zur Verfügung, der dann „verdacht“ werden kann”
Bewegung fördert die Aufmerksamkeit und die Konzentration und stellt daher eine wichtige Basis für das Lernen dar. So kann das Gelernte besser nachvollzogen und langfristig behalten werden. Besonders für Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten ist dies essenziell, da sie sich mit Themen beschäftigen sollen, die ihnen schwerfallen. Bewegungserlebnisse erlauben außerdem eine Sensibilisierung der Körperwahrnehmung und eine Verbesserung der Selbstwahrnehmung. Sie tragen damit langfristig zum Aufbau eines positiven Selbstkonzepts bei.
Aufgabe in der Lernförderung und in der Schule ist es, möglichst viele Bewegungs-, Anspannungs- und Entspannungserlebnisse zu ermöglichen, um Schülerinnen und Schülern all die genannten positiven Auswirkungen erfahren zu lassen.
Ganz konkrete Tipps für die individuelle Bewegungsförderung mit dem Schwerpunkt Lerntherapie finden Sie im Interview mit Marieke Klein. Weitere Tipps für Schule und Lernförderung gibt es bei unseren Netzwerkmitgliedern weiter unten im Artikel.
Im schulischen Unterricht oder auch in der Lerntherapie bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, mehr Bewegung zu integrieren:
- der Einsatz einer Bewegungsgeschichte,
- Lockerungs- und Entspannungsübungen oder auch
- eine Integration von Bewegung zu ganz spezifischen Themen wie das Training der phonologischen Bewusstheit oder der mathematischen Kompetenzen.
Softbälle haben einen hohen Aufforderungscharakter und das Spiel mit Ihnen fördert Motorik und Koordination. Großes Plus: Körpertreffer tun nicht weh! Welche Softbälle für Ihren Bedarf am besten passen, erfahren Sie in der Betzold Beratung: Welche Softbälle für Kinder?
Dabei haben einige Minuten Bewegung im Unterricht (z. B. eine Atemübung, das Durchschütteln des Körpers oder eine andere Bewegung in irgendeiner Form) messbare Effekte auf das Klassenklima und auf das Lernen. Klassen, in denen regelmäßig Bewegung integriert wird, schneiden besser in der Konzentration ab und auch bei schulischen Themen. Diese Kinder gehen außerdem freudiger zur Schule und sind eher bereit, sich anzustrengen.
Mit verschiedenen Übungen, Tipps und Anregungen des Lerntherapeuten-Netzwerkes, anlässlich des bundesweiten Aktionstages Legasthenie und Dyskalkulie, möchten wir aufzeigen, wie Lernen und Bewegung ganz einfach kombiniert werden können, um auch Bewegungsmuffel aus der Komfortzone zu locken und das Selbstbewusstsein zu stärken.
Bewegungspausen
Bewegungspausen haben viele Vorteile für den Unterricht und das Lernen der Kinder - und natürlich ist Bewegung auch gesund! In unserem Blogbeitrag "Bewegungspausen: Ideen für Spiele und Übungen" stellen wir Ihnen Ideen für Bewegungsspiele und Übungen vor,
Unsere Ideen haben wir kompakt auf DIN-A5-Kärtchen zusammengestellt. Diese können Sie kostenlos herunterladen und ausdrucken. So entsteht eine ganz wunderbare Sammlung an Übungen, die Sie sofort im Alltag, daheim oder in der Schule umsetzen können.
Lassen Sie uns gemeinsam mehr bewegen!
Kreative Unterrichtsideen für mehr Bewegung im Schulalltag – von Ute Temel
Wie Bewegung mit Lernen verbunden werden kann, und welche Materialien sich dafür eignen, finden Sie in Utes Beitrag. Auch Untertauchdiktate sind eine tolle Idee für mehr Bewegung im Schulalltag.
Auch Entspannung ist wichtig – von Sabine Landua
Bewegung muss nicht immer nur etwas Hektisches sein, wichtig ist es auch, Entspannungsphasen in den Alltag zu integrieren. Bei Sabine finden Sie 5 kurze Übungen der progressiven Muskelentspannung, die sich mühelos in den Schulalltag oder auch in das Lernen zu Hause integrieren lassen.
Locker durch den Alltag – von Melanie Neßlböck
Melanie präsentiert in ihrem Beitrag verschiedene Lockerungsübungen, einige davon sind ganz schön kniffelig, aber alle mit sehr viel Spaß und Kreativität verbunden.
Phonologische Bewusstheit in Bewegung – von Christiane Kitching
Christiane stellt 3 Ideen vor, wie die phonologische Bewusstheit in Bewegung trainiert werden kann, dabei eignen sich die Übungen sowohl für die Lerntherapie als auch für die Schule.
Hindernisparcours für zu Hause – von Nicole Gerbatsch
Gleichgewichtsübungen machen nicht nur viel Spaß, sondern auch fit im Kopf. Wie mit Alltagsgegenständen daheim ein Hindernisparcours gestaltet werden kann, beschreibt Nicole in ihrem Beitrag.
Bewegte Pausen – von Corinna Milinski
Wie kann eine bewegte Pause gelingen und wie kann Bewegung in den Unterricht durch Geschichten gefördert werden? Hier finden Sie eine Bewegungsgeschichte, die nicht nur die Konzentration fördert und das Textverständnis schult, sondern auch total viel Spaß macht.
Übungen für Bewegungsmuffel – von Susanne Seyfried
Es ist manchmal gar nicht so leicht, Schülerinnen und Schüler, die keine Lust auf Bewegung haben, zu motivieren. Dabei können Bewegungen auch Fingerübungen sein, die zur Auflockerung auch gut in den Unterricht integriert werden können.
Meine Top-Five für mehr Lernen in Bewegung - von Bettina Häntsch
Bettina stellt kreative Ideen vor, um Rechenaufgaben, Lernwörter, aber auch Vokabeln zu üben. Dabei ist ihre Schneeballschlacht garantiert jahreszeitenunabhängig.
Quellen:
- Götz, T. (2004), Emotionales Erleben und selbstreguliertes Lernen bei Schülern im Fach Mathematik, München, Utz Verlag
- Interview mit Marieke Klein, Kreisel e.V.: Mehr Sprit fürs Lernen durch Bewegung – im Gespräch mit Marieke Klein
(www.lerntherapie-vs.de/integrative-lerntherapie/bewegtes-lernen/) - Macedonia, M. (2018), Beweg dich! Und dein Gehirn sagt danke. Wie wir schlauer werden, besser denken und uns vor Demenz schützen, 2. Auflage, Wien: Brandstätter
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