Beiträge zur Firmengeschichte 5: Die Jahre 1999 - 2009
In den 1990er Jahren wurden bei Betzold die Weichen für die Zukunft gestellt: Die Gründung eines zweiten Unternehmens für Kindergarten- und Vorschulprodukte, die Expansion nach Österreich und der Launch des ersten Online-Shops fallen in diese Zeitspanne. Hier schildert Unternehmensgründer Arnulf Betzold, wie es mit dem Unternehmen weiterging.
Termindruck lässt den Umzug spannend werden
Als uns dann das Grundstück in der Maybachstraße im Gewerbe- und Industriegebiet Ellwangen-Neunheim/Neunstadt gehörte, beauftragten wir das Ellwanger Architekturbüro Romer mit dem Bau einer Lager-, Pack- und Logistikhalle. Meine Frau Tina kümmerte sich dann fast alleine um unser Bauvorhaben. Sie holte für alle Gewerke Angebote ein und verhandelte geschickt mit den Anbietern. Es gelang ihr, die Kosten sehr niedrig zu halten.
Ich schrieb in dieser Zeit viele neue Katalogseiten und suchte ständig nach neuen Artikeln, die wir aufnehmen konnten. Gemeinsam mit Tina bewerkstelligte ich den Einkauf. Durch Rechnen und Schätzen musste ich von jedem Artikel die ideale Lagermenge herausfinden. Das gelang ganz gut.
Die im Neubau befindlichen Lager- und Arbeitsräume mussten bis zum Jahreswechsel 1999/2000 unbedingt beziehbar sein. Der Umzug war nur in den Weihnachtsferien möglich. Eine Terminüberschreitung hätte zu erheblichsten Betriebsstörungen geführt.
Es wurde sehr spannend, denn das Regalbauunternehmen bestand auf eine Terminverschiebung. Wir verhandelten, wir bettelten, wir drohten. Ich brüllte zum wohl letzten Mal im Leben. Es half! Der Umzug war am 5. Jänner 2000 geschafft.
Unser Sohn Ulrich studierte zu dieser Zeit in Göttingen BWL. Wir warteten sehnlichst auf seinen Abschluss und den Eintritt in unser Geschäft.
Ein Schicksalsschlag trifft die Familie und das Unternehmen
Doch dann traf unsere Familie sowie das Unternehmen ein furchtbarer Schicksalsschlag. Meine Frau Tina verstarb am 9. Juli 2001 in Ellwangen. Alles war furchtbar.
Ulrich hatte im April seine Abschlussprüfungen mit bestem Erfolg abgelegt. Im Juli schrieb er noch an seiner Diplomarbeit, zumeist in Ellwangen. Albrecht hatte gerade seine Abiturprüfung bestanden.
Nachdem Ulrich sein BWL-Studium in Göttingen als Diplom-Kaufmann abgeschlossen hatte, trat er sofort als Geschäftsführer der Arnulf Betzold GmbH und des B+B Direkt Versandes in unsere Unternehmen ein. Er übernahm auch die Leitung der Betzold GmbH in Österreich. Albrecht nahm nach Ableistung seines Wehrdienstes ebenfalls ein BWL-Studium in Göttingen auf.
Zunächst nahm Ulrich das in der Maybachstraße vorgesehene Bürogebäude in Angriff. Ich war damals 63 Jahre alt und gab gerne so viele Funktionen wie möglich an Ulrich ab. Zunächst plante und schrieb ich weiterhin Kataloge und suchte nach neuen Artikeln. Meine Tätigkeit im Einkauf gab ich ab.
Der Generationenwechsel wird vorbereitet
Am 1. Juli 2005 nahm Ulrichs Verlobte, Tina Kallert, ihre Arbeit in unserem Geschäft auf. Jetzt, im Jahr 2020, ist sie schon seit langer Zeit als Personalchefin tätig.
Tina und Ulrich heirateten 2005. Zwei Jahre später kam Adam Betzold, der älteste Sohn der beiden, auf die Welt. Wir alle hoffen, dass er und sein jüngerer Bruder Julian das Unternehmen in dritter Generation einmal weiterführen werden.
Der 1. Oktober 2007 war ein bedeutungsvoller Tag in der Firmengeschichte. Albrecht hatte sein BWL-Studium in Göttingen erfolgreich abgeschlossen. Jetzt trat er als weiterer Geschäftsführer in alle Unternehmen der Betzold Firmengruppe ein. Seinen Bruder Ulrich entlastete Albrecht vom ersten Tag seines Eintritts spürbar.
Heute ist Ulrich Betzold im Unternehmen für die Bereiche Finanzen, Produktion, Vertrieb und Logistik zuständig; Albrecht Betzold für Marketing, E-Commerce, Produkt- und Mediengestaltung.
Ich hatte bis dahin die meisten Kataloge noch selbst geschrieben und gestaltet. Jetzt begann ich, diese Tätigkeit an Albrecht und andere zu übergeben. In seinem ersten großen Katalog bot Albrecht Instrumente, Lehrmittel und Einrichtungen für den Musikunterricht an. Damit war er sehr erfolgreich. Albrecht setzte sich von Anfang an für die Weiterentwicklung des seit 1998 bestehenden Online-Shops ein.
Mit immer besser werdenden Katalogen, den Kindergartenkunden, den Händlern und den Kunden im Ausland erreichten und übertrafen wir unsere Wachstumspläne. Das war sehr erfreulich, verschärfte aber auch unser Dauerproblem, den Mangel an Lagerplätzen, welches auch durch die Aufnahme vieler neuer Artikel verursacht wurde.
Ulrich führte eine kurzfristige Lösung der Platzprobleme herbei. Er mietete im etwa 10 km von Ellwangen entfernten Westhausen die Hallen einer stillgelegten Fabrik. Der notwendige Pendelverkehr nach Ellwangen und das zusätzliche Personal verursachten enorme Kosten. Uns allen war klar: das Lager in Westhausen war eine Not-, aber keine Dauerlösung.
Ulrich plante jetzt, um die ewige Raumnot zu beenden, sehr große und zweckmäßige Gebäude. Dazu musste er ein großes Grundstück im Ellwanger Industriegebiet kaufen. Auf diesem sollte zunächst ein Hochregallager entstehen.
Wie es weitergeht, erfahren Sie im 6. Teil der Betzold Firmenggeschichte:
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